Die Skoda-Entwickler haben beim neuen Fabia Combi in Sachen innerer Geräumigkeit gezaubert. Drei Benziner- und zwei Dieselmodelle stehen zur Auswahl.

Das Angebot klassischer kleiner Kombis in Deutschland ist sehr überschaubar geworden. Mit dem Seat Ibiza ST und dem Skoda Fabia Combi entstammen zwei dem VW-Konzern, dazu gesellt sich mit dem Renault Clio Grandtour ein waschechter Franzose und - preislich in einer höheren Liga spielend - der verspielte Mini Clubman. Andere Hersteller haben die Flucht in die Höhe angetreten, so Peugeot mit dem 2008, Citroën mit dem C3 Picasso; Fiat hat seinen 500 zum 500L aufgeblasen, auch die Koreaner haben sich in Gestalt des Hyundai ix20 und des Kia Venga für Mikrovans statt Kombis entschieden. Nicht so Skoda, das seinen Fabia an diesem Wochenende auch in dritter Generation als Combi (mit großem C geschrieben) vorstellt.

 

Das hat gleichermaßen Vorteile für den Anbieter und den Kunden: eine in weiten Teile gleiche Karosserie, die lediglich um 27 Zentimeter verlängert und deren hintere Ladekante um vier auf 62 Zentimeter abgesenkt wurde, bringt Kostenvorteile bei der Herstellung. Der Kombifahrer wiederum spürt es an der Tankstelle: Wagen, die sich nicht modisch in die Höhe recken, verbrauchen durch die geringere Stirnfläche weniger Kraftstoff. Das führt im Falle des Fabia dazu, dass der Kombi trotz 24 Kilogramm Mehrgewicht keinen größeren Durst hat als das kürzere Steilheckmodell: Die Normwerte beginnen in beiden Fällen bei 4,7 Liter Benzin (107 Gramm CO 2 /km) und 3,4 Liter Diesel (89 Gramm CO 2 /km) mit den jeweiligen Verbrennungsmotoren.

Keine ebene Ladefläche

Setzt schon der kurze Fabia mit 330 Litern Maßstäbe in Sachen Kofferraum in seiner Klasse, so ist sein Kombi-Bruder ein echtes Raumwunder: 530 Liter und damit 50 mehr als beim Vorgänger in einem 4,26 Meter kurzen Auto! Zum Vergleich: in den exakt gleich langen VW Golf, das Maß aller deutschen Dinge, passen 291 Liter hinein. In technischen Fragen hat Überirdisches keinen Platz, aber in der Skoda-Entwicklungsabteilung in Mladá Boleslav müssen sie der Zauberkunst mächtig sein. Man hat sich dort offenbar auf die Grundwerte dieses Wagentyps besonnen, die da lauten: größtmögliche Ladekapazität. Dachhoch mit umgeklappter Rückbank können bis zu 1385 Liter gestaut werden, die Zuladung des Fabia Combi wird mit 530 Kilogramm angegeben - das ist mehr als eine halbe Tonne. Perfekt ist der neue Skoda indes nicht: Klappt man die hinteren Sitze nach vorn, entsteht keine völlig ebene Ladefläche.

Außerdem kann auf dem Mittelplatz in der zweiten Reihe nur ein Kind sitzen. Der Grund liegt weniger an der Gesäßbreite - der Fabia ist außen um neun Zentimeter auf nunmehr 1,73 Meter gewachsen, was sich auch im Innenraum auswirkt. Vielmehr lässt sich die mittlere Kopfstütze nicht genügend nach oben verstellen, so dass sie einem Erwachsenen nach einem Auffahrunfall einen gefährlichen Nackenschlag verpassen würde. Beim Motorenangebot des Kombi verzichtet die deutsche Skoda-Importzentrale in Weiterstadt auf die Einstiegsmotorisierung des kurzen Fabia mit 44 kW (60 PS). Der Leistungsfächer der drei Benziner und zwei Selbstzünder erstreckt sich von 55 kW (75 PS) bis 81 kW (110 PS). Noch für den Sommer kündigte Irmelda Labbé, Chefin von Skoda Deutschland, besonders sparsame Fabia-Ausführungen mit dem Beinamen Green Line an. Die Preise für diese Modelle beginnen bei 13 090 Euro, das sind 300 Euro mehr als bisher und bedeutet einen Kombi-Aufschlag gegenüber der Fabia-Kurzfassung von gerade mal 600 Euro