Für Claudia Stöckle, die Ex-Rektorin der Beamtenhochschule in Ludwigsburg, ist das Urteil des Verwaltungsgerichts ein wichtiger Erfolg. Unangenehm ist die Entscheidung indes für Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, kommentiert Andreas Müller.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Es ist ein Sieg, der Claudia Stöckle vordergründig nicht allzu viel nützt. Ihre Ablösung als Rektorin der Beamtenhochschule in Ludwigsburg war rechtswidrig – das bestätigte ihr das Verwaltungsgericht nun, indem es den Bescheid des Wissenschaftsministeriums aufhob. Stöckles Amtszeit wäre inzwischen ohnehin abgelaufen, auf den Posten wird sie gewiss nicht zurückkehren. Trotzdem ist der Erfolg für sie erfreulich und wichtig. Seit ihrem schmählichen Abgang vor drei Jahren kämpft sie um ihren Ruf. Viel ist seither über die zahlreichen Missstände an der Hochschule bekannt geworden, die sie angegangen hatte. Nun wird auch noch das Verfahren zu ihrer Ablösung verworfen – da kann sie sich weiter rehabilitiert sehen.

 

Niederlage für Ministerin Bauer

Unangenehm ist die Niederlage vor Gericht hingegen für Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, deren Reputation durch die Affäre ohnehin schon ziemlich lädiert ist. Da marschiert ihr Ressort mit einer ganzen Armada von Spitzenbeamten zur Verhandlung auf – und verliert am Ende doch. Gewiss, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, und man weiß noch nicht, worauf es sich genau stützt. Bauer könnte es anfechten und in der nächsten Instanz doch noch gewinnen, so wie im vorausgegangenen Eilverfahren. Aber sie sollte sich gut überlegen, ob sie den Dauerstreit wirklich fortsetzen will – auch im Interesse der Beamtenhochschule.