Sport: Marco Seliger (sem)

Das macht Hasenhüttl schon jetzt sehr überzeugend. Die gefestigte Leipziger Elf entwickelt er auf seine Art weiter. Dem Coach sagten sie schon bei seinen vorherigen Stationen (SpVgg Unterhaching, VfR Aalen, FC Ingolstadt) nach, dass er ein Bessermacher sei. Nun, in Leipzig, wurde er in gewissem Sinne zum Pragmatiker. RB ist seine erste Trainerstation, bei der er gar nicht mehr so viel verbessern muss. Weil vieles schon im Fluss war, musste Hasenhüttl seine Jungs nur weiterschwimmen lassen – und Anpassungen im Detail vornehmen. Er ging einen neuen Weg, und das schon fast in Perfektion. Mit Augenmaß führte der Coach den Aufsteiger nach oben und trichterte seinem Team obendrein sein eigenes Wesen ein: Leipzig spielt, wie Hasenhüttl ist. Mit heißem Herzen – aber mit kühlem Kopf.

 

Es gebe „aktuell keine Grenzen für uns“, sagt der Trainer, der betont, dass er sich „total mit seiner Aufgabe in Leipzig identifiziert“. Dass ein Sponsor die Kohle für den Erfolg reinbuttert und sein Verein keine Tradition hat, das ficht Hasenhüttl nicht an. Schon zu seinen Zeiten beim FC Ingolstadt, wo Audi der große Geldgeber ist, hielt der Trainer mit seiner Meinung zum modernen Profigeschäft nicht hinterm Berg. „Ich verstehe nicht, was verwerflich daran sein soll, wenn ein Sponsor sich im Fußball engagiert. Mich nervt diese Doppelmoral“, sagte Hasenhüttl: „Dortmund und Bayern leben auch nicht von den Zehn-Euro-Karten auf der Stehtribüne.“ Klare Kante zeigen, auch das gehört zu Hasenhüttls Eigenschaften.

Bleibt die Zusammenarbeit mit Rangnick so harmonisch?

Ob und wieweit er auch im internen Umgang mit dem RB-Sportdirektor Ralf Rangnick sein Profil schärfen kann, wird sich erst noch weisen. Denn bisher gibt es ja kaum Konfliktpotenzial. Es läuft, alle sind beseelt von der tollen sportlichen Entwicklung – und da stört es Hasenhüttl nicht, dass Rangnick als Sportdirektor manchmal noch immer den Trainer gibt. Wie im Spiel beim Hamburger SV, als er sich zur Pause den Angreifer Timo Werner schnappte und vor dessen Einwechslung minutenlang auf ihn einredete. Oder wie nach dem 4:1-Erfolg beim SC Freiburg, als Rangnick der Erste war, der auf den Platz stürmte und jeden Spieler in den Arm nahm. Und dann, als Hasenhüttl den obligatorischen Kreis mit seinen Profis machte, mittendrin stand, wie selbstverständlich die Arme um die Spieler legte – und den Coach bei dessen Ansprache ganz genau musterte. Noch sagt Hasenhüttl dazu brave Sätze wie diesen: „Wir sind zwei intelligente Menschen. Ralf hat einen sehr guten Einblick und kennt viele unserer Jungs besser als ich. Und deswegen habe ich kein Problem, wenn er einem Spieler etwas sagt.“

Es wird aber spannend zu beobachten sein, wie die Zusammenarbeit von Ralph und Ralf aussieht, wenn es die ersten Rückschläge gibt. Ob es dann weiter so harmonisch zugeht oder ob ein Kompetenzgerangel aufkommt zwischen dem dominanten Sportdirektor, der sich gerne einmischt, und seinem aufstrebenden Trainer.

All das aber ist Zukunftsmusik. Jetzt steht erstmal der Gipfel bei den Bayern an. Ralph Hasenhüttl wird dabei wieder mitspielen. Und wenn er ein paar mal „So sieht’s aus“ brüllt, dann läuft es für RB verdammt gut.

Das macht Hasenhüttl schon jetzt sehr überzeugend. Die gefestigte Leipziger Elf entwickelt er auf seine Art weiter. Dem Coach sagten sie schon bei seinen vorherigen Stationen (SpVgg Unterhaching, VfR Aalen, FC Ingolstadt) nach, dass er ein Bessermacher sei. Nun, in Leipzig, wurde er in gewissem Sinne zum Pragmatiker. RB ist seine erste Trainerstation, bei der er gar nicht mehr so viel verbessern muss. Weil vieles schon im Fluss war, musste Hasenhüttl seine Jungs nur weiterschwimmen lassen – und Anpassungen im Detail vornehmen. Er ging einen neuen Weg, und das schon fast in Perfektion. Mit Augenmaß führte der Coach den Aufsteiger nach oben und trichterte seinem Team obendrein sein eigenes Wesen ein: Leipzig spielt, wie Hasenhüttl ist. Mit heißem Herzen – aber mit kühlem Kopf.

Es gebe „aktuell keine Grenzen für uns“, sagt der Trainer, der betont, dass er sich „total mit seiner Aufgabe in Leipzig identifiziert“. Dass ein Sponsor die Kohle für den Erfolg reinbuttert und sein Verein keine Tradition hat, das ficht Hasenhüttl nicht an. Schon zu seinen Zeiten beim FC Ingolstadt, wo Audi der große Geldgeber ist, hielt der Trainer mit seiner Meinung zum modernen Profigeschäft nicht hinterm Berg. „Ich verstehe nicht, was verwerflich daran sein soll, wenn ein Sponsor sich im Fußball engagiert. Mich nervt diese Doppelmoral“, sagte Hasenhüttl: „Dortmund und Bayern leben auch nicht von den Zehn-Euro-Karten auf der Stehtribüne.“ Klare Kante zeigen, auch das gehört zu Hasenhüttls Eigenschaften.

Bleibt die Zusammenarbeit mit Rangnick so harmonisch?

Ob und wieweit er auch im internen Umgang mit dem RB-Sportdirektor Ralf Rangnick sein Profil schärfen kann, wird sich erst noch weisen. Denn bisher gibt es ja kaum Konfliktpotenzial. Es läuft, alle sind beseelt von der tollen sportlichen Entwicklung – und da stört es Hasenhüttl nicht, dass Rangnick als Sportdirektor manchmal noch immer den Trainer gibt. Wie im Spiel beim Hamburger SV, als er sich zur Pause den Angreifer Timo Werner schnappte und vor dessen Einwechslung minutenlang auf ihn einredete. Oder wie nach dem 4:1-Erfolg beim SC Freiburg, als Rangnick der Erste war, der auf den Platz stürmte und jeden Spieler in den Arm nahm. Und dann, als Hasenhüttl den obligatorischen Kreis mit seinen Profis machte, mittendrin stand, wie selbstverständlich die Arme um die Spieler legte – und den Coach bei dessen Ansprache ganz genau musterte. Noch sagt Hasenhüttl dazu brave Sätze wie diesen: „Wir sind zwei intelligente Menschen. Ralf hat einen sehr guten Einblick und kennt viele unserer Jungs besser als ich. Und deswegen habe ich kein Problem, wenn er einem Spieler etwas sagt.“

Es wird aber spannend zu beobachten sein, wie die Zusammenarbeit von Ralph und Ralf aussieht, wenn es die ersten Rückschläge gibt. Ob es dann weiter so harmonisch zugeht oder ob ein Kompetenzgerangel aufkommt zwischen dem dominanten Sportdirektor, der sich gerne einmischt, und seinem aufstrebenden Trainer.

All das aber ist Zukunftsmusik. Jetzt steht erstmal der Gipfel bei den Bayern an. Ralph Hasenhüttl wird dabei wieder mitspielen. Und wenn er ein paar mal „So sieht’s aus“ brüllt, dann läuft es für RB verdammt gut.