Mit der Twitter-Kampagne #NoNotruf hat die Berliner Polizei auf skurrile und sinnlose Notrufe aufmerksam gemacht – offenbar mit Erfolg.

Berlin - Eine einwöchige Online-Kampagne hat der Berliner Polizei große Aufmerksamkeit für den häufigen Missbrauch des 110-Notrufs eingebracht. Die beim Kurznachrichtendienst Twitter dokumentierten Anrufe unter dem Stichwort #NoNotruf seien bis Freitagmittag insgesamt 4,5 Millionen Mal gelesen worden, sagte Yvonne Tamborini vom Social-Media-Team der Polizei. „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz.“

 

Die Reaktionen anderer Nutzer auf Anrufe wie „Der Ladenbetreiber will meine Pfandflaschen nicht annehmen, der muss die doch zurücknehmen“ schwankten zwischen Belustigung und Entsetzen. „Tolle Kampagne“, twitterte am Freitag auch das Bundesinnenministerium.

„Gewisser Rückgang“ spürbar

Die Beamten wiesen auch auf Alternativnummern hin: Für Fragen an die Polizei, die nichts mit Notfällen zu tun haben, gibt es zum Beispiel ein rund um die Uhr besetztes Bürgertelefon. Fragen kann man zudem bei der Internetwache stellen, oder man wendet sich an die Abschnitte.

Laut Tamborini bemerkt die Einsatzzentrale bereits „einen gewissen Rückgang“ bei unnötigen Notrufen. In 30 Fällen von Montag bis Donnerstag habe es Anzeigen wegen vorsätzlichen Notruf-Missbrauchs gegeben - wenn zum Beispiel grundlos ein Einsatz provoziert wird.

Die Polizei beklagt schon länger, dass viele Anrufer aus Spaß oder Unwissenheit die Notruf-Nummer wählen. Sie blockieren so kurzzeitig eine der Telefonleitungen und sorgen für Wartezeiten bei echten Notfällen. Von rund 1,3 Millionen Notrufen im Jahr gibt es laut Polizei bei 300.000 keinen Grund für einen Polizeieinsatz. Das sind im Schnitt 820 überflüssige Anrufe pro Tag.