Der Tod des Trumpf-Seniorchefs Berthold Leibinger - löst Trauer und Betroffenheit aus. Die ersten Reaktionen kommen aus Gerlingen und Ditzingen. Beide Städte hat Leibinger erheblich geprägt.

Ditzingen - Der Tod des Trumpf-Seniorchefs Berthold Leibinger löst große Trauer und Betroffenheit aus. Die ersten Reaktionen kommen aus der Stadt Gerlingen, wo Leibinger gewohnt hat, und aus Ditzingen. Dort ist der Stammsitz des Maschinenbauers Trumpf. Aus dem anfänglichen „Fabrikle“ hat Leibinger ein Weltunternehmen gemacht. Aus dem Lehrling von einst wurde der Patriarch.

 

Gerlingen verlieh Leibinger die Ehrenmedaille in Gold

Der Gerlinger Bürgermeister würdigt den Verstorbenen und drückt die Trauer und Dankbarkeit der Stadt aus: „Mit Professor Berthold Leibinger hat Gerlingen einen engagierten, interessierten und wohltätigen Mitbürger verloren, dem wir viel zu verdanken haben. Er war immer informiert, was in Gerlingen geschieht, und hat in Vielem dazu beigetragen, dass sich unsere Stadt gut entwickeln und attraktiv darstellen konnte“, sagt Georg Brenner (parteilos).

Ihre Dankbarkeit habe die Stadt unter anderem mit der Verleihung der Ehrenmedaille in Gold im Jahr 2006 ausgedrückt. „Im Namen der Bürgerschaft und des Gemeinderates habe ich Frau Leibinger und der Familie kondoliert“, so Brenner.

Ditzingen ernannte Unternehmer 2001 zum Ehrenbürger

Der Ditzinger Oberbürgermeister spricht von einem traurigen Tag: „Wir haben vom Tod Berthold Leibingers mit großem Bedauern erfahren. Er war eine Persönlichkeit, die durch den Aufbau ihres Unternehmens unsere Stadt in vielfacher Hinsicht mit geprägt hat“, sagt Michael Makurath (parteilos). Professor Leibinger sei ein sehr prägnanter Kopf und wertvoller wie konstruktiver Gesprächspartner gewesen.

„Er hat sich nicht nur als Unternehmer gefühlt, sondern auch als Wirtschaftsbürger. Er hat seine Ideen und Gedanken zur Stadtentwicklung mit uns geteilt und Impulse gesetzt, etwa dass sich mit der Entwicklung seines Unternehmens auch die umliegende Struktur verändern müsse: wie zum Beispiel das Gewerbegebiet und der Verkehr.“ Um Leibingers Lebensleistung zu honorieren, hat die Stadt Ditzingen den Unternehmer im Jahr 2001 zum Ehrenbürger ernannt.

Ingenieursgeist mit Weltoffenheit verbunden

Auch das Management des Rüstungskonzerns Thales, dessen Deutschlandzentrale in Ditzingen sitzt, spricht Berthold Leibinger seine tiefe Anerkennung aus. „Mit großer Trauer haben wir vom Tod von Berthold Leibinger erfahren. Wir verneigen uns vor ihm und seinem Lebenswerk, das geprägt war von großem Unternehmertum“, sagt Christoph Hoppe, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Thales Deutschland. Leibinger habe es stets verstanden, „seine schwäbische Bodenständigkeit und seinen Ingenieursgeist mit Weltoffenheit und Innovationswillen zu verbinden“.

Projekte des Landkreises Ludwigsburg unterstützt

„Herr Leibinger war eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit, die vor allem im Bereich der Lasertechnik weltweit Maßstäbe gesetzt hat“, betont der Ludwigsburger Landrat Rainer Haas. „Darüber hinaus war er ein sozial und kulturell sehr engagierter Mensch, dem unter anderem die unternehmenseigene Stiftung und das Literaturmuseum der Moderne in Marbach Herzensangelegenheiten waren. Der Landkreis Ludwigsburg und ich persönlich hatten einen hervorragenden Kontakt mit ihm: Er hat zahlreiche Projekte des Landkreises unterstützt, beispielsweise die Einrichtung verkürzter Berufsausbildungsgänge für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler.“ Mit den Worten „sein Tod ist ein großer Verlust für den Landkreis Ludwigsburg“ schließt der Landrat seine ehrenden Worte.

Berthold Leibinger war nach längerer Krankheit im Alter von 87 Jahren gestorben. Das hatte das Unternehmen Trumpf am Dienstagabend bekannt gegeben. Am 26. November wäre der ehemalige Trumpf-Aufsichtsratsvorsitzende 88 Jahre alt geworden.