Der Stuttgarter DJ, Gastronom und Modemacher Sascha Gerecht wirkt derzeit in einer amerikanischen Reality-TV-Show mit. Zwischen albanischen Starlets und schwedischen Sternchen präsentiert er sich in Hochform.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Der Stuttgarter Sascha Gerecht ist ein lebendes Gesamtkunstwerk: Seit seinem Umzug nach Los Angeles im Jahr 2003 arbeitet er an seiner Version des amerikanischen Traums – vom Tellerwäscher zum Millionär, wobei es in seinem Fall korrekter vom Türsteher zum Millionär heißen müsste. Nun scheint der 39-Jährige seinem Traum näher gekommen zu sein: Derzeit ist Gerecht in der amerikanischen Reality-TV-Show „Euros of Hollywood“ zu bewundern. Immer wieder montags zeigt der US-Kabelsender Bravo, weder verwandt noch verschwägert mit dem deutschen Pubertätsbegleiter in Magazinform, wie sich sechs skurrile Sternchen aus Europa in einem Wettstreit um Aufmerksamkeit selbst inszenieren. Der Fernsehsender Bravo erreicht mit seiner Qualitätssendung im Schnitt angeblich drei Millionen Zuschauer.

 

Sascha Gerecht hat es bei diesem Stelldichein der Selbstdarsteller unter anderem mit der albanischen Sängerin Bleona Qereti, Spitzname „The Madonna of Albania“, und dem schwedischen TV-Starlet Isabel Adrian zu tun. Sascha Gerecht, in Stuttgart bekannt als DJ Pate No 1, zeigt sich dabei wahlweise als Kenner albanischer Schönheiten („Sie sind heiß, aber am Ende gibt es immer Drama“) oder männlichster Mann Hollywoods, der seinem Spitznamen „The German Tank“, der deutsche Panzer, in der Muckibude alle Ehre macht.

Gerecht will in Amerika ein Imperium errichten

Auf der Website zur Sendung wird Gerecht angekündigt als DJ, Musikproduzent, Modedesigner, Restaurant- und Clubbesitzer, der es in seinem Heimatland zu etwas gebracht hat. An der Gastronomie Kostbar hinter dem Stuttgarter Rathaus ist Gerecht tatsächlich noch beteiligt. Laut Website zur Sendung leben Gerechts Frau und seine zwei Kinder noch in Deutschland. Sein Plan sei es aber, in Amerika ein Imperium zu errichten, so dass der Rest der Familie bald nachfolgen kann.

Bisher hatte man in seiner alten Heimat die hochtrabenden Pläne des ehemaligen Feuerbacher Clubbetreibers (N-Pir) eher belächelt. Zwischenzeitlich war Gerecht zwar plötzlich als Fitness-Trainer in einer Staffel von Germanys Next Topmodel aufgetaucht. Dort hatte er den Schützlingen der unerträglichen Heidi Klum Beine gemacht. Ansonsten hatte man das sogenannte Mode-Label von Gerecht mit Namen „Rockstars and Angels“ aber nicht weiter ernst genommen, zu deutlich hatte Gerecht bei Christian Audigier und dessen Unterschichten-Uniform Ed Hardy abgekupfert. Neueste „modische“ Errungenschaft des Labels ist übrigens der Zipper Scarf, ein Schal mit Reißverschluss.

Auch der Playboy berichtet über Sascha Gerecht

Die Geschichte des Sascha Gerecht ist dem Playboy in seiner aktuellen Sonderausgabe „How to be a Playboy“ – wie immer sehr lesenswert wegen der Reportagen – einen eigenen Artikel wert. Darin erklärt Gerecht sein Geheimnis: „Ich hatte keine Qualifikation, aber ich sah gut aus und konnte reden.“ Und weiter: Er wolle nicht Stuttgart, sondern die ganze Welt erobern.

Die bescheidenen Ambitionen des Feingeistes sind auch auf seiner Facebook-Seite eindrucksvoll dokumentiert. Hier zeigt er sich gerne Seite an Seite mit Stars und Sternchen, zuletzt etwa mit Weltmeister Mesut Özil. Gerechts Werdegang beweist frei nach Frank Sinatra eines: Wer es in Feuerbach geschafft hat, der kann es überall schaffen.