Unsere Demokratie ist bedroht wie nie seit Kriegsende. Doch 2024 ist nicht 1933, schreibt StZ-Titelautor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Wir Deutschen leiden an einem politischen Trauma. Wir tun gut daran, es nicht zu verdrängen, uns immer wieder bewusst zu machen, wie es dazu kam: zur Zerstörung unserer ersten Demokratie im Jahre 1933 und dem nachfolgenden Zivilisationsbruch, der im größten Verbrechen der Menschheit gipfelte – dem Holocaust. Ein Trauma kann aber auch lähmen und den Blick auf die Wirklichkeit vernebeln. Ja, wir müssen für die Demokratie und die Werte unseres Grundgesetzes kämpfen – und zwar mehr als in den 75 Jahren zuvor, seit es diese Verfassung gibt. Aber 2024 ist nicht 1933.