Die Extremismusexperten teilen ihre Klientel in drei Kategorien ein, die allerdings als idealtypisch zu verstehen sind. Tatsächlich verlaufen die Grenzen zwischen den Erscheinungsformen des Rechtsextremismus fließend. Es gibt zahlreiche Kontakte, aber auch zahllose Streitereien.

 

Jedenfalls erkennen die Experten zum einen einen „subkulturell geprägten Rechtsextremismus“, zu dem vor allem die rechtsextremistische Skinheadszene zählt (es gibt auch linke Skinheads). Diese Gruppe boomte bis zum Jahr 2005. Damals gab es 1040 rechte Skins im Land. Seither jedoch geht es bergab. Derzeit wird ihre Zahl mit 400 angegeben. Dieser Erosionsprozess wecke Zweifel, schreiben die Verfassungsschützer, ob der rechtsextremistischen Skinheadszene „eine langfristige Zukunft beschieden sein wird“.

Anders verhält es sich mit den Neonazis, der zweiten Kategorie. Neonazis beziehen sich direkt auf den historischen Nationalsozialismus und bilden „den harten Kern des harten Kerns“. Es handelt sich um regionale, zumeist informelle Kleingruppen (Kameradschaften) und Teilszenen wie die so genannten Autonomen Nationalisten, die sich in ihrem Auftreten an den Linksautonomen orientieren. Das NSU-Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe war der Kameradschaft Jena des Thüringer Heimatschutzes zuzurechnen. Während die Skinheads schrumpfen, geht es bei den Neonazis aufwärts. Ihre Zahl liegt im Land bei derzeit 410, bundesweit sind es 5800.

Innerhalb der dritten Kategorie, des parteiförmigen Rechtsextremismus, erlebt die NPD nach Beobachtung der Verfassungsschützer einen „zweiten Frühling“ – allerdings nicht in Baden-Württemberg, wo die Partei nur über 410 Mitglieder verfügt. Der NPD sagen die Verfassungsschützer eine „hohe Extremismusintensität“ nach. Ihre vergleichsweise häufig jungen Mitglieder weisen einen „hohen Fanatisierungsgrad“ auf.

Welche Rolle spielt die Musik?

Welche Unterschiede sind erkennbar?

Welche Untergruppen gibt es?

Die Extremismusexperten teilen ihre Klientel in drei Kategorien ein, die allerdings als idealtypisch zu verstehen sind. Tatsächlich verlaufen die Grenzen zwischen den Erscheinungsformen des Rechtsextremismus fließend. Es gibt zahlreiche Kontakte, aber auch zahllose Streitereien.

Jedenfalls erkennen die Experten zum einen einen „subkulturell geprägten Rechtsextremismus“, zu dem vor allem die rechtsextremistische Skinheadszene zählt (es gibt auch linke Skinheads). Diese Gruppe boomte bis zum Jahr 2005. Damals gab es 1040 rechte Skins im Land. Seither jedoch geht es bergab. Derzeit wird ihre Zahl mit 400 angegeben. Dieser Erosionsprozess wecke Zweifel, schreiben die Verfassungsschützer, ob der rechtsextremistischen Skinheadszene „eine langfristige Zukunft beschieden sein wird“.

Anders verhält es sich mit den Neonazis, der zweiten Kategorie. Neonazis beziehen sich direkt auf den historischen Nationalsozialismus und bilden „den harten Kern des harten Kerns“. Es handelt sich um regionale, zumeist informelle Kleingruppen (Kameradschaften) und Teilszenen wie die so genannten Autonomen Nationalisten, die sich in ihrem Auftreten an den Linksautonomen orientieren. Das NSU-Trio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe war der Kameradschaft Jena des Thüringer Heimatschutzes zuzurechnen. Während die Skinheads schrumpfen, geht es bei den Neonazis aufwärts. Ihre Zahl liegt im Land bei derzeit 410, bundesweit sind es 5800.

Innerhalb der dritten Kategorie, des parteiförmigen Rechtsextremismus, erlebt die NPD nach Beobachtung der Verfassungsschützer einen „zweiten Frühling“ – allerdings nicht in Baden-Württemberg, wo die Partei nur über 410 Mitglieder verfügt. Der NPD sagen die Verfassungsschützer eine „hohe Extremismusintensität“ nach. Ihre vergleichsweise häufig jungen Mitglieder weisen einen „hohen Fanatisierungsgrad“ auf.

Welche Rolle spielt die Musik?

Welche Rolle spielt die Musik?

Berichte über rechtsextremistische Aktivitäten haben häufig Musikkonzerte zum Gegenstand. Meist handelt es sich um Skinheadmusik. Die Konzerte erfüllen zwei Funktionen: zum einen schaffen sie, so die Verfassungsschützer, eine „Erlebniswelt Rechtsextremismus“.

Szeneeinsteiger bekommen den Eindruck, lediglich einem Event beizuwohnen, werden aber zugleich mit ideologisch eindeutigen Inhalten zugedröhnt. Dazu kommt der Alkohol. Außerdem dienen die Konzerte dem Kennenlernen, dem Kontakte knüpfen und der, wenn auch losen, organisatorischen Vernetzung.

Das Bekennervideo des NSU war mit zwei Liedern der Band „Noie Werte“ unterlegt, die sich 1987 in Esslingen gegründet hatte und 2011 auflöste. Die Verfassungsschützer weisen den Musiktexten eine langfristig indoktrinierende und moralisch verrohende, enthemmende Wirkung zu, die Gewalttätigkeit hervorrufen könne.

Entwicklung der Gewalttaten

Wie entwickelten sich die Gewalttaten?

Ehe der NSU-Rechtsterror bekannt wurde, verbanden sich mit rechtsextremistischer Gewalt vor allem die fremdenfeindlichen Umtriebe und Anschläge von Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln oder Solingen zu Beginn der 1990er Jahre. Auch in Mannheim tobte 1992 vor einem Asylbewerberheim der Mob. In Ostfildern erschlugen im selben Jahr vier mit Baseballschlägern bewaffnete Männer einen Kosovo-Albaner.

Insgesamt entwickelte sich die rechte Gewalt in den vergangenen 25 Jahren wellenförmig. Mitte der 90er Jahre beruhigte sich die Lage. Das führten die Behörden auf eine verstärkte Strafverfolgung, den Rückgang der Flüchtlingszahlen sowie eine breite gesellschaftliche Ächtung von Gewalt gegen Ausländer zurück.

Um die Jahrtausendwende stiegen die Zahlen allerdings. Sie gingen wieder runter, anschließend erneut nach oben.

Seit 2007 ist die rechte Gewalt im Land nahezu stetig rückläufig. 2013 wurden 35 Fälle gezählt – der niedrigste Wert seit 1995.