Beate Zschäpe hat sich gegenüber der Polizei damals in Widersprüche verstrickt. Die Beamten waren aber nicht misstrauisch geworden.

Hamburg - Die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe soll nach einem Bericht des „Spiegels“ bereits 2007 zufällig von der Polizei vernommen worden sein. Während des rund 20-minütigen Gesprächs in der Polizeidirektion Südwestsachsen in Zwickau hätten die Polizisten jedoch nicht geahnt, wen sie da vor sich hatten, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin am Samstag vorab unter Berufung auf Ermittlerkreise.

 

In einem Appartement über der konspirativen Wohnung der Zwickauer Terrorzelle war es den Angaben zufolge zu einem Wasserschaden gekommen. Als die Polizeibeamten den Schaden in der Wohnung der Terroristen begutachten wollten, wurden sie - vermutlich von Zschäpe, die sich als Susann E. ausgab - jedoch nicht in die Wohnung gelassen, wie das Magazin berichtet. Zu einer Vernehmung auf das Polizeirevier sei die Frau dann jedoch gekommen. Dabei habe sie sich in Widersprüche verstrickt, die Beamten seien aber nicht misstrauisch geworden.

Zum Zeitpunkt der Vernehmung soll die rechte Zwickauer Terrorzelle, die auch als Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) bekannt wurde, bereits neun Morde an Kleinunternehmern türkischer und griechischer Herkunft verübt haben. Knapp dreieinhalb Monate nach der Vernehmung sollen die Terroristen in Heilbronn eine Polizistin erschossen haben. Zschäpe stellte sich im November 2011 der Polizei und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.