Der promovierte Pharmazeut Hans-Martin Hirt aus Winnenden ist ein Kenner von Heilpflanzen. Den Chinesischen Beifuß (Artemisia annua) schätzt er besonders und verbreitet ihn. Das hat dem 70-Jährigen und einem Teeversandhandel viel Ärger eingebracht.

Winnenden - Den Chinesischen Beifuß, Artemisia annua, kann man durchaus als Tausendsassa bezeichnen. In der traditionellen chinesischen Medizin kommt er seit 2000 Jahren als Fiebersenker zum Einsatz. Kürzlich pries das Bundesforschungsministerium das in der Pflanze enthaltene Artemisinin als „Extrem-Wirkstoff“ und verkündete in einer Broschüre: „Diese Pflanze kann die Welt verändern.“ Denn der Beifuß liefert hochwirksame Stoffe gegen Malaria sowie gegen Retroviren, die Tumore oder die Immunschwächekrankheit HIV auslösen. Schon vor 15 Jahren war Artemisinin als Wirkstoff gegen das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (Sars) im Gespräch. Und aktuell wird untersucht, ob der Stoff zur Therapie bei Covid-19 zum Einsatz kommen könnte.