Abfall aus Plastik gibt es in Taiwan genug. Jährlich wandern dort 90.000 Tonnen Plastikflaschen und Behälter in den Müll. Und auch weltweit hat sich seit 2000 die Nachfrage für PET-Produkte fast verdoppelt. Warum also nicht etwas mit diesem Rohstoff anfangen, fragte sich auch der auf Umweltrecht spezialisierte Rechtsanwalt Hartmut Gaßner aus Berlin. "In Deutschland wandern jährlich allein 800 Millionen solcher Plastikflaschen in den Müll, wovon 500 Millionen paradoxerweise auch noch um die halbe Welt bis nach Asien geschickt werden. Eine verheerende Ökobilanz", sagt Gaßner. "Da wäre es doch viel schlauer, man würde sie verarbeiten und vor Ort als Baustoff nutzen." Gaßner, der das Zulassungsverfahren der Pollibricks in Deutschland betreut, hält den lichtdurchlässigen Baustoff vor allem für Lagerhallen, große Einkaufzentren und Museen für geeignet.

 

Während in Deutschland das Zulassungsverfahren noch läuft, steht in Taipeh längst Huangs erste Fabrik, die er in Kooperation mit mehreren anderen taiwanesischen Firmen errichtet hat.

In einem riesigen Vorhof stapeln sich die benutzten Plastikflaschen auf Paletten. Im Inneren der Fabrik befindet sich ein gigantisches Tauchbecken, in dem diese Flaschen gereinigt werden. Am Fließband rattern die alten Flaschen dann in Öffnungen verschiedenster Größe und werden in einem Ofen eingeschmolzen. Da sie einen sehr niedrigen Schmelzpunkt haben, wird dabei nur wenig Energie verbraucht. Dann werden sie zu einem Plastikgranulat verkörnt. Dieses wird wiederum in einem sogenannten Streckblasverfahren eingeschmolzen in eine Vorform gebracht - und aufgeblasen, bis man die sechseckigen Plastikbausteine erhält, die mit nichts anderem als Luft gefüllt sind und wie ein Ei dem anderen gleichen.

Leicht demontierbar und recycelbar

Die große Menge an Luft in und zwischen den einzelnen Bauelementen ist auch für die guten Dämmwerte verantwortlich. Alexander Rudolphi, Professor für nachhaltiges Bauen an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, sieht außer den Dämmwerten vor allem die ausgezeichnete Ökobilanz als entscheidenden Vorteil: "Gemessen an einer konventionellen Bauweise dürfte es möglich sein, mehr als 70 Prozent des mit dem Bauteil verbundenen Treibhauspotenzials einzusparen", sagt Rudolphi.

Verheerende Ökobilanz

Abfall aus Plastik gibt es in Taiwan genug. Jährlich wandern dort 90.000 Tonnen Plastikflaschen und Behälter in den Müll. Und auch weltweit hat sich seit 2000 die Nachfrage für PET-Produkte fast verdoppelt. Warum also nicht etwas mit diesem Rohstoff anfangen, fragte sich auch der auf Umweltrecht spezialisierte Rechtsanwalt Hartmut Gaßner aus Berlin. "In Deutschland wandern jährlich allein 800 Millionen solcher Plastikflaschen in den Müll, wovon 500 Millionen paradoxerweise auch noch um die halbe Welt bis nach Asien geschickt werden. Eine verheerende Ökobilanz", sagt Gaßner. "Da wäre es doch viel schlauer, man würde sie verarbeiten und vor Ort als Baustoff nutzen." Gaßner, der das Zulassungsverfahren der Pollibricks in Deutschland betreut, hält den lichtdurchlässigen Baustoff vor allem für Lagerhallen, große Einkaufzentren und Museen für geeignet.

Während in Deutschland das Zulassungsverfahren noch läuft, steht in Taipeh längst Huangs erste Fabrik, die er in Kooperation mit mehreren anderen taiwanesischen Firmen errichtet hat.

In einem riesigen Vorhof stapeln sich die benutzten Plastikflaschen auf Paletten. Im Inneren der Fabrik befindet sich ein gigantisches Tauchbecken, in dem diese Flaschen gereinigt werden. Am Fließband rattern die alten Flaschen dann in Öffnungen verschiedenster Größe und werden in einem Ofen eingeschmolzen. Da sie einen sehr niedrigen Schmelzpunkt haben, wird dabei nur wenig Energie verbraucht. Dann werden sie zu einem Plastikgranulat verkörnt. Dieses wird wiederum in einem sogenannten Streckblasverfahren eingeschmolzen in eine Vorform gebracht - und aufgeblasen, bis man die sechseckigen Plastikbausteine erhält, die mit nichts anderem als Luft gefüllt sind und wie ein Ei dem anderen gleichen.

Leicht demontierbar und recycelbar

Die große Menge an Luft in und zwischen den einzelnen Bauelementen ist auch für die guten Dämmwerte verantwortlich. Alexander Rudolphi, Professor für nachhaltiges Bauen an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, sieht außer den Dämmwerten vor allem die ausgezeichnete Ökobilanz als entscheidenden Vorteil: "Gemessen an einer konventionellen Bauweise dürfte es möglich sein, mehr als 70 Prozent des mit dem Bauteil verbundenen Treibhauspotenzials einzusparen", sagt Rudolphi.

"Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das gesamte System nach der Nutzung wiederum leicht demontierbar und recycelbar ist", sagt Rudolphi. Deshalb sieht er vor allem einen Einsatzbereich für die Pollibricks: Sie sind seiner Ansicht nach für temporäre Bauwerke geeignet - wie zum Beispiel Ausstellungs- und Verkaufsgebäude sowie Montage- und Messehallen.

Hintergrund: Das Baumaterial

Kunststoff Polyethylenterephthalat, kurz PET genannt, ist ein leichter und bruchfester Kunststoff, aus dem unter anderem Plastikflaschen hergestellt werden. Weltweit werden jährlich 40 Millionen Tonnen PET produziert.

Recycling PET schmilzt bei etwa 260 Grad und lässt sich - zunächst zu Granulat verarbeitet - problemlos für neue Flaschen wiederverwenden. Der taiwanesische Architekt Arthur Huang produziert aus gebrauchten PET-Flaschen sechseckige Bausteine, die zu einer Hausfassade zusammengesetzt werden können. Die Bausteine sind leicht und dämmen gut.