Die Uefa verbietet das Münchner Stadion beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn in Regenbogenfarben strahlen zu lassen. Der Stuttgarter Himmel will die Entscheidung offenbar nicht unkommentiert lassen.

Stuttgart - Das Münchner Stadion darf beim EM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Ungarn am Mittwoch nicht in Regenbogen-Farben beleuchtet werden. Dem Stuttgarter Himmel ist das Verbot der Uefa herzlich egal.

 

Er entzückte die Stuttgarter am Dienstagabend mit einem eigenen kleinen Regenbogen, der kurz und eindrucksvoll am Himmel strahlte. Zahlreiche Menschen konnten sich beim Anblick wohl ein Schmunzeln nicht verkneifen und hielten das bunte Schauspiel mit ihrer Kamera und in den Sozialen Medien fest.

Stuttgart und der Regenbogen - das passt einfach. Und er gehört mittlerweile sogar zum Stadtbild. Nicht zuletzt seit den Aktionen der Künstlerin Sarah Gilgien, die unter anderem mit Unterstützung des Stadtpalais nach den Corona-Demonstrationen ihren „Kleinen Regenbogen“ auf prominente Plätze in Stuttgart malte – und damit für viele Stuttgarter ein Wahrzeichen schaffte.

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Ihr Regenbogen ist ein Zeichen gegen die aus dem Ruder gelaufene Demonstration am Karsamstag gewesen, bei der bis zu 15.000 Teilnehmer durch die Stadt zogen und massiv gegen die geltenden Corona-Regeln verstießen. Ein Zeichen, dass Stuttgart weltoffen, tolerant, liberal und verantwortungsbewusst sei, teilte die Initiative #wirsind0711 damals bei den Mal-Aktionen mit.

Der Stuttgarter Himmel hat sich das Zeichen offenbar zu Herzen genommen - und der Uefa heute schmunzelnd zu verstehen gegeben, was aus seiner Sicht von der Entscheidung zu halten ist.

Zum Hintergrund: München wollte als Signal gegen ein LGBTQ-feindliches Gesetz der ungarischen Regierung das Stadion für das EM-Spiel der DFB-Elf gegen Ungarn bunt leuchten lassen. Der europäische Fußballverband lehnte am Dienstagmittag einen Antrag des Münchner Stadtrats ab.