Im Herbst 2016 soll an der Mittleren Filderstraße auf Höhe des Eichenhains ein Regenüberlaufbecken gebaut werden. Die Stadt verspricht, die Autofahrer so gut wie möglich an der Baustelle vorbei zu schleusen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Sillenbuch - Abwasser, das von Dächern, Häusern und Wiesen abfließt, wird über einen Kanal zum nächsten Klärwerk geleitet. Bei starken Regenfällen kommen diese Kanäle schnell an ihre Kapazitätsgrenzen – Überschwemmungen und volllaufende Keller drohen. Um das zu verhindern, baut die Stadt an kritischen Stellen Regenüberlaufkanäle. Diese Anlagen sollen die regulären Kanäle entlasten und das Wasser gleichmäßig zum Klärwerk abführen.

 

Speicher hält Schmutzwasser zurück

Ein solcher Regenüberlaufkanal soll nun an der Mittleren Filderstraße entstehen. „Der Speicher hält Schmutzwasser zurück, das bei Starkregen sonst in den Bach geschwemmt werden würde“, sagte Detlef Drobny vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung beim Tiefbauamt Stuttgart in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats. Der geplante Regenüberlaufkanal wird ein Stauvolumen von 350 Kubikmetern haben. Mit den ersten vorbereitenden Maßnahmen, zu denen auch Baumfällungen gehören, soll noch im Herbst 2016 begonnen werden. „Die Gesamtbauzeit beträgt etwa 18 Monate, allerdings nicht am Stück“, so Drobny.

Während der Arbeiten an dem neuen Kanal an der Straße wird der Verkehr mit Ampeln an der Baustelle vorbeigeleitet. Um die Auswirkungen auf den Verkehr so gering wie möglich zu halten, wurde ein Verkehrsplanungsunternehmen mit einer Untersuchung beauftragt. „Die Engstelle wird maximal 80 Meter lang sein und im Zuge der Baustelle wandern“, erläuterte Jürgen Karajan, der Geschäftsführer von Karajan Ingenieure. Das Unternehmen hat für die Planung der Ampelsignale eine Verkehrszählung im Bereich zwischen Birkacher Straße und Ruhbank vorgenommen.

Zeitverluste sollen sich in Grenzen halten

Es werde versucht, die Zeitverluste an den Ampeln so gering wie möglich zu halten, sagte Karajan. So soll die zulässige Geschwindigkeit in der Baustelle 50 Kilometer pro Stunde betragen, Busse der Linie 70 sollen beschleunigt werden. Das heißt, wenn sich ein Bus der Baustellenampel nähert, schaltet diese auf Grün und für den Gegenverkehr auf Rot. An der Einmündung der Straße Am Eichenhain soll die Ampelanlage mit der bestehenden Fußgängerampel koordiniert werden. „Der Zeitverlust durch die Ampel liegt bei maximal 40 Sekunden“, sagte Karajan.

Die Bezirksbeiräte sahen die Pläne skeptisch. Ulrich Storz (SPD) befürchtete Ausweichverkehr über angrenzende Wohngebiete. Philipp Kordowich (CDU) war nicht begeistert von der langen Bauzeit von 18 Monaten und kritisierte, dass Radfahrer nicht in die Verkehrsplanungen einbezogen wurden. Manfred Riesle (SÖS-Linke-Plus) forderte, die Verkehrsteilnehmer frühzeitig durch Schilder auf die Baumaßnahmen hinzuweisen. Detlef Drobny bot an, dem Gremium im Sommer das Projekt erneut vorzustellen, sobald eine Baufirma für die Umsetzung gefunden ist.