Stuttgart 21 wird weitergebaut. Die grün-rote Landesregierung verzichtet im Lenkungskreis auf einen Antrag auf Baustopp.

Stuttgart - Das Bahnprojekt Stuttgart 21 wird zunächst weitergebaut. Das erfuhren die Nachrichtenagenturen dpa und dapd am Freitag von Teilnehmern des Lenkungskreises. Die grün-rote Landesregierung verzichtete in der Sitzung dieses Gremiums der Projektbeteiligten am Freitag in Stuttgart auf einen förmlichen Antrag für einen weiteren Baustopp.

 

Die Regierung habe nur ihre „Erwartung“ geäußert, dass der Baustopp bis zur Veröffentlichung des Stresstests verlängert wird, sagte ein Sprecher der Landesregierung in Stuttgart. „Ein Antrag hätte bedeutet, dass das Land sich an den Kosten hätte beteiligen müssen“, erläuterte er. „Bei einer Forderung hätten wir zahlen müssen.“ Damit werden die Bauarbeiten für den umstrittenen Tiefbahnhof in der kommenden Woche wieder aufgenommen.

An der Sitzung nahmen Bahnchef Rüdiger Grube, Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) und weitere Vertreter der Projektträger teil. Sie berieten über einen möglichen längeren Bau- und Vergabestopp des umstrittenen Bahnhofsneubaus.

Die Bahn forderte eine Kostenübernahme des Landes bei einem weiteren Aussetzen der Bauarbeiten. Bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse des Stresstests für das Projekt Mitte Juli wären dies nach Konzernangaben zwischen 50 und 60 Millionen Euro, bis zu einer Volksabstimmung im Oktober 410 Millionen Euro.

Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) zeigte sich erfreut, dass es nun Klarheit für die Bürger gebe, wie es mit Stuttgart 21 weitergehe. Damit sei der schwelende Zustand des Ungewissen beendet.