Statt diverse Geschlechter anzusprechen wird der Koalitionsvertrag von Grünen und CDU in Baden-Württemberg nur die männliche und weibliche Bezeichnung enthalten.

Stuttgart - Grüne und CDU im Südwesten wollen in ihrem Koalitionsvertrag ohne das sogenannte Gendersternchen auskommen. Stattdessen sollen nur die weibliche und männliche Bezeichnung von Personen, also zum Beispiel Polizistinnen und Polizisten, aufgeschrieben werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag in Stuttgart aus Verhandlungskreisen. Die CDU habe darum gebeten, und die grüne Seite habe dies akzeptiert, hieß es. Das Gendersternchen umfasst auch die Bezeichnung von diversen Personen. Die Grünen beginnen zum Beispiel ihr Programm für die Landtagswahl mit „Liebe Mitbürger*innen“ und verwenden im gesamten Text das Gendersternchen.

 

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) steht dem Trend zur geschlechtergerechten Sprache grundsätzlich skeptisch gegenüber. Im vergangenen Sommer hatte er in einem dpa-Interview erklärt, er wolle sich den Mund nicht von „Sprachpolizisten“ verbieten lassen. Auch wenn viele Behörden, Hochschulen und Organisationen verbindliche Leitfäden für geschlechtergerechte Sprache entwickelt hätten, finde er dieses Beharren auf sprachlicher und politischer Korrektheit schwierig. Allerdings hatte er sich mit der Position parteiintern einige Kritik eingehandelt.