Der Rücktritt der britischen Premierministerin zeigt, dass Politik Bodenhaftung braucht, kommentiert Peter Nonnenmacher.
Erstaunlicher könnte nicht sein, was sich derzeit in London abspielt. 44 Tage nach dem Amtsantritt von Liz Truss ist schon wieder ein Wechsel fällig in No 10 Downing Street. Nach dem Rücktritt von Truss purzelt erneut alles durcheinander an der Themse. Kein Mensch weiß, wer nun in Großbritannien als Nächstes die Regierungsgeschäfte übernimmt. In der Tat hatte sich die Regierung schon vor dem Abgang von Truss mit aller Macht ins politische Abseits manövriert. Gäbe es parlamentarische Neuwahlen, wie es viele Briten nun fordern, würden die Tories kaum noch über Sitze im Unterhaus verfügen. Fassungslos steht die Partei, die vor drei Jahren einen triumphalen Wahlsieg errang, vor einem beispiellosen Niedergang.