Nicolette Kressl soll neue Regierungspräsidentin in Karlsruhe werden. Ministerpräsident Kretschmann hat derweil „Fehler“ eingeräumt.
Stuttgart - Die SPD hat die Bundestagsabgeordnete Nicolette Kressl offiziell als neue Regierungspräsidentin in Karlsruhe nominiert. Nach kurzer Debatte in der SPD-Fraktion schlug der Vizeregierungschef Nils Schmid Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart Kressl als Nachfolgerin des scheidenden Behördenchefs Rudolf Kühner vor. Die 53-Jährige aus dem Wahlkreis Rastatt war unter dem früheren Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) Parlamentarische Staatssekretärin. Der parteilose Kühner räumt Ende Mai aus Altersgründen seinen Posten.
Unterdessen hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nach dem Gezerre um den Austausch der Regierungspräsidenten einen „Fehler“ eingeräumt. „Man muss das gleich nach dem Regierungswechsel machen“, sagte er. Grün-Rot hatte zuvor entschieden, dass nur der Freiburger Regierungspräsident Julian Würtenberger (CDU) vorzeitig abgelöst werden soll. Als Nachfolgerin nominierten die Grünen die parteilose Juristin Bärbel Schäfer. Die 53-Jährige leitet das Rechtsamt der Stadt Freiburg und soll zum 1. April ihre neue Aufgabe übernehmen.
Eigentlich wollte Kretschmann alle vier Behördenchefs ersetzen. Zu seinem Meinungsumschwung sagte er: „Ich muss ja nicht mit dem Kopf durch die Wand. Das ist in der Regel nicht so erfolgreich – vor allem nicht für den Kopf.“ Der Stuttgarter Regierungspräsident Johannes Schmalzl (FDP) und der Tübinger Hermann Strampfer (CDU) sollen im Amt bleiben. Schmalzl und Strampfer können aber nicht sicher sein, langfristig auf den Posten zu verbleiben. Kretschmann sagte „So steht es im Gesetz“, auf die Frage, ob die politischen Beamten damit rechnen müssen, in den einstweiligen Ruhestand versetzt zu werden. dpa