Die meisten Kreise in der Region Stuttgart verzeichnen eine wachsende Zahl an Inobhutnahmen, bei manchen schwankt sie. Die Stadt Stuttgart liegt mit einer leichten Steigerung im Landes- und Bundestrend.

Region - Die Jugendämter erfassen die Zahlen der Inobhutnahmen unter unterschiedlichen Gesichtspunkten. Unter dem Strich wird aber deutlich; Zuletzt wurde in der Region so vielen Kindern Schutz gewährt wie selten zuvor. Im Jahr 2015 kamen erstmals noch die unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber (Uma) hinzu. Im Jahr 2017 hat deren Zahl aber wieder stark abgenommen. Längerfristig kann die Entwicklung nur ohne unbegleitete Flüchtlinge betrachtet werden.

 

Kreis Böblingen:

Es werden jeweils Zahlen der neuen Inobhutnahmen erhoben. Diese sind von 114 im Jahr 2015 und 135 im Jahr 2016 im vergangenen Jahr auf 171 geklettert – das waren so viele wie 2008. Insgesamt weist die Zehn-Jahres-Kurve starke Schwankungen auf. Kontinuierlich gestiegen sind dagegen die Erziehungshilfen.

Kreis Esslingen:

Ende des vergangenen Dezembers befanden sich noch 21 Kinder in Obhut, 213 konnten im Lauf des Jahres wieder zurück zu ihren Eltern. Die Zahl der Inobhutnahmen hat im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr drastisch zugenommen: um 141. Mit 318 Aufnahmen erreichte man 2015 einen Spitzenwert.

Kreis Göppingen:

In den Jahren zwischen 2014 bis 2017 sind die Inobhutnahmen um rund 30 Prozent gestiegen: Vor vier Jahren lebten noch 117 Kinder und Jugendliche in Obhut, vor einem Jahr waren 161 Minderjährige betroffen.

Kreis Ludwigsburg:

Dort ist die offizielle Zahl zwar gesunken: von 143 im Jahr 2017 auf 124 im vergangenen Jahr. Die Zahlen bilden jedoch nicht alle Fälle ab, in denen Kinder vom Jugendamt untergebracht werden. Neben den reinen Inobhutnahmen gibt es auch weitere Hilfen zur Erziehung, die zu einer Aufnahme in einer Wohngruppe oder in einer Pflegefamilie führen, aber nicht als Inobhutnahmen definiert und nicht als solche erfasst werden.

Rems-Murr-Kreis:

Wie in manch anderen Kreisen gibt es ein Auf und Ab, doch insgesamt ist in den vergangenen Jahren ein hohes Niveau zu verzeichnen: 2017 befanden sich 172 Kinder in Obhut, 2007 waren es noch 118.

Stuttgart:

Dort liegt man im Landes- und Bundestrend: Die Zahl der Inobhutnahmen ist insgesamt leicht gestiegen. Von 164 im Jahr 2016 auf 172 neue Fälle im vergangenen Jahr. Mit leichten Schwankungen gibt es seit dem Jahr 2008 einen kontinuierlichen Anstieg. Damals wurden noch 77 Kinder und Jugendliche in Obhut genommen.