15 Einzelprojekte für sogenannte Landschaftsparks in der Region Stuttgart bekommen Zuschüsse vom Regionalverband. Es gibt wieder mehr zu verteilen, dieses Jahr sind es rund 1,3 Millionen Euro. Wir sagen, wohin wie viel Geld fließt.

Stuttgart - So schwer wie in diesem Jahr haben es die Antragsteller noch nie gehabt, in das Zuschussprogramm für Landschaftsparks des Verbands Region Stuttgart aufgenommen zu werden. 31 Projekte sind von den Kommunen eingereicht worden, nur knapp die Hälfte, nämlich 15, werden finanziell unterstützt. Das hat der Planungsausschuss der Regionalversammlung am Mittwoch einstimmig beschlossen.

 

Seit acht Jahren verfolgt die Region mit den Landschaftsparkprojekten das Ziel, Areale naturnah umzugestalten und sie gleichzeitig attraktiv für die Bevölkerung zu machen. Die Träger der Maßnahmen sind die Kommunen, die Vorschläge einreichen können und denen eine Kofinanzierung von bis zu 50 Prozent winkt. Seit dem Jahr 2005 hat der Verband rund neun Millionen Euro dafür ausgegeben, was bei mehr als 100 Maßnahmen, von denen 75 abgeschlossen sind, ein Investitionsvolumen von mehr als 30 Millionen Euro ausgelöst hat. Die Kommunen tragen nicht nur einen Großteil der direkten Kosten, sondern sind über die Umlage, aus der sich die Region finanziert, indirekt auch an den Zuschüssen beteiligt. Weitere Geldgeber sind das Land, die EU und – am Neckar – die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.

„Hier tun wir auch mal was Gutes“

Mit dem Programm, das sich direkt an Städte und Gemeinden wendet, versucht die Region aber auch, ihr wegen der Umlagefinanzierung mitunter schlechtes Image in Kommunalkreisen zu verbessern. Sie will sich zudem als Förderer der „grünen Infrastruktur“ einen guten Namen machen, nachdem sich die Region vor zehn Jahren vor allem als Unterstützer der neuen Messe auf den Fildern profilierte. „Das ist der Höhepunkt unserer Sitzungen“, sagte gestern Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU), „hier tun wir auch mal was Gutes.“

Während in den Vorjahren die Zahl der eingereichten Projekte überschaubar war, gab es jetzt einen regelrechten Boom. Es sind ein Drittel mehr Vorschläge gemacht worden als im Vorjahr, das Finanzvolumen lag mit 11,4 Millionen Euro sogar doppelt so hoch – wohl ein Hinweis darauf, dass sich die Finanzlage der Kommune wieder verbessert hat und ihre Bereitschaft zu investieren gewachsen ist. Weil bereits 250 000 Euro aus dem aktuellen, mit 1,55 Millionen Euro gefüllten Fördertopf für das Projekt Neckarstrand in Remseck (Kreis Ludwigsburg) gebunden sind, werden auf die 15 ausgewählten Projekte rund 1,3 Millionen Euro Zuschüsse verteilt. Insgesamt haben sie ein Kostenvolumen von knapp 7,8 Millionen Euro. Die Förderung der meisten Projekte liegt also weit unter der Grenze von 50 Prozent.

Ludwigsburg und Esslingen haben die größten Projekte

Die größten Projekte in Ludwigsburg und Esslingen, aber auch kleinere Maßnahmen beschäftigen sich mit der Ufergestaltung – das war auch in den vergangenen Jahren so. Angesichts der begrenzten Mittel sei es unvermeidlich, dass einige gute Vorschläge leer ausgegangen seien, sagte Bopp. Für diese „durchgefallenen“ Projekte hat er einen schwachen Trost: „Hier bleibt leider nur der Hinweis, dass sie erneut eingereicht werden können.“ Für den SPD-Regionalrat und Stuttgarter Baubürgermeister Matthias Hahn steht aber auch so fest: „Dieser Wettbewerb mobilisiert die guten Kräfte in der Region.“

Diese Projekte werden gefördert

Stuttgart:
Die Burgruine Hofen und die Kirche St. Barbara werden an den Neckartalradweg angebunden; Gesamtkosten: 420 000 Euro, Zuschuss der Region: 75 000 Euro. Die Beschilderung der Filder-Rad-rundroute wird ergänzt (20 000/10 000 Euro).

Kreis Böblingen:
Das Wanderwegenetz im gesamten Kreis wird harmonisiert, ein Wegeleitsystem wird eingerichtet (161 500/50 000 Euro).

Kreis Esslingen:
Das Ufer des Rossneckars am Esslinger Hengstenbergareal wird neu gestaltet (1,02 Mio/100 000 Euro). In der Ortsmitte von Reichenbach/Fils wird am Reichenbach ein Park angelegt (909 000/120 000 Euro).

Kreis Göppingen:
In Geislingen wird die Tälesbahntrasse zu einem Geh- und Radweg umgebaut (538 500/90 000 Euro), in Ebersbach der Bereich des neuen Filsufers vergrößert (522 000/75 000 Euro). Das Ufer am Filswehr zwischen Eislingen und Göppingen wird aufgewertet (537 000/145 000 Euro), das Wanderwegnetz in Bad Überkingen und Gingen verknüpft (34 000/10 000 Euro).

Kreis Ludwigsburg:
In Benningen wird am Neckar ein naturnahes Seitengewässer angelegt (830 000/160 000 Euro), in Großbottwar der Weinerlebnispfad erneuert (43 700/20 000 Euro). In Ludwigsburg werden die Wiesen am Neckar vergrößert (1,1 Mio/100 000 Euro). In Vaihingen wird das Enzufer bei der Altstadt zur Grünfläche (690 000/150 000 Euro).

Rems-Murr-Kreis:
Die Stadt Fellbach legt im Weidachtal an einer früheren Kläranlage Natur-Kunst-Räume an (845 000/150 000 Euro). In Urbach entsteht an der Mündung des Urbachs in die Rems ein neuer Platz mit Grillanlage (113 000/50 00 Euro).