Die Initiative kritisiert, dass es bei dem in Stuttgart-Vaihingen geplanten Regionalbahnhalt nur langsam vorangeht.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Es sei erfreulich, dass Vaihingen in Sachen Regionalbahnhalt jetzt hoffentlich einen Schritt weitergekommen sei. So steht es in einer Pressemitteilung des Bündnisses Filderbahnhof. Die Informationsveranstaltung am 30. Januar im Häussler-Bürgersaal sei allerdings weniger erfreulich gewesen. „Obwohl eindeutig beteuert wird, man will den neuen Halt, haben wir den Eindruck, er wird auf die sehr lange Bank geschoben“, schreibt der Sprecher Reinhard König. Es sei enttäuschend, dass die Deutsche Bahn so lange für die zwei kleinen Bahnsteige brauche.

 

Das Unternehmen habe eineinhalb Jahre vorgeplant. „Von unseren Vorschlägen wurde nichts berücksichtigt oder auch nur in Erwägung gezogen: keine Rampe, kein zweiter Zugang zur Nordunterführung und deren Verlängerung in Richtung Regierungspräsidium, kein Ersatz für das überbaute Gleis und kein besonderer Lärmschutz“, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Bahn hatte ursprünglich drei Millionen Euro veranschlagt

Doch obwohl es nur eine Minimalversion gebe, seien die Kosten stark gestiegen. Schon im Oktober 2012 habe Volker Kefer, damals Mitglied im Vorstand der Deutschen Bahn, im Lenkungskreis S21 dargestellt, dass der Regionalbahnhof machbar sei. Drei Millionen Euro seien nach seinen damaligen Aussagen dafür nötig gewesen, erinnert das Bündnis Filderbahnhof.

Mehr als vier Jahre später kalkuliere die Deutsche Bahn für eine verkleinerte Lösung mit Kosten von 7,25 Millionen Euro. „Auch diese Zahl wird noch steigen, denn das Umfeld und die Unterführungen und vielleicht auch ein richtiger Bahnsteig an Gleis 1 kommen noch dazu“, heißt es in der Pressemitteilung. Zwar habe die Stadt das Umfeld rund um den Vaihinger Bahnhof schön dargestellt. Aber noch bleibe das ein Wunsch. „Es ist weder mit der DB abgesprochen, noch ist die Finanzierung auch nur angedacht.“

Drängende Verkehrsprobleme im Stadtbezirk

Das Bündnis kritisiert zudem, dass die Bahn die ebenfalls beim Filderdialog 2012 mehrheitlich befürwortete Weiterführung der Panoramastrecke in den Stuttgarter Kessel nach wie vor nur prüfe. „Wegen der dringenden Stuttgarter Verkehrsprobleme sollte aber klar sein, dass ÖPNV-Erweiterungen nicht nur geprüft, sondern realisiert werden müssen“, schreibt König.

Das Thema Bahnhofsausbau ist seit Jahren im Gespräch. Die Deutsche Bahn, das Verkehrsministerium und die Stadt hatten Ende Januar die Bürger über die Pläne zum Ausbau des Bahnhofs Stuttgart-Vaihingen informiert. Ende 2016 konnten die Vorplanungen für den Ausbau abgeschlossen werden. Die Ergebnisse sowie die Planungsvariante, die sowohl das Verkehrsministerium als auch die Deutsche Bahn präferieren, wurden bei dem Termin Ende Januar der Öffentlichkeit präsentiert.