Die Regionaldirektorin Nicola Schelling hat angekündigt, eine zweite Amtszeit anstreben zu wollen. Will sie das erreichen, muss sie noch viel Überzeugungsarbeit leisten.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Stuttgart - Das Rennen ist offiziell eröffnet, und Nicola Schelling (53) hat sich gleich die Pole-Position gesichert. Noch bevor die Regionalversammlung am Mittwoch in ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause das Verfahren zur Neubesetzung der Position des Regionaldirektoren oder der Regionaldirektorin auf den Weg bringt, hat die amtierende hauptamtliche Chefin des Verbands Region Stuttgart (VRS) am Dienstag in einem Schreiben an alle Fraktionen erklärt, dass sie sich erneut um das Amt bewerben wird. Ihre achtjährige Führungsperiode endet am 14. März 2022, die Wahl soll, so wird es das Gremium beschließen, am 15. Dezember stattfinden.

 

Es mehren sich die kritischen Stimmen

Dass Schelling diesen Weg wählen und erneut kandidieren würde, damit haben viele Regionalräte gerechnet. Ob ihre Kandidatur allerdings erfolgreich sein wird, scheint überaus fraglich. Im Regionalparlament mehren sich quer durch fast alle Fraktionen schon seit längerem die Stimmen, die sich von der Regionaldirektorin mehr Impulse für die Region gewünscht hätten – und schon über andere Kandidatinnen und Kandidaten nachdenken.

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Der gerade neu gewählte Fraktionschef der SPD, Thomas Leipnitz, formuliert es vorsichtig: „Ich bin nicht wirklich überrascht, dass sich die Direktorin erneut bewerben will. Wir sind nun aber auch sehr auf das weitere Bewerberfeld für dieses attraktive Amt gespannt.“ Sein Kollege der Grünen, André Reichel, wird da schon deutlicher: „Die Grünen werden sich auf jeden Fall nach einer anderen Kandidatin oder einem anderen Kandidaten umsehen. Wir werden dazu auch das Gespräch mit anderen Fraktionen suchen, um gemeinsam jemanden zu finden, der mit seinen Ideen frischen Wind in den VRS bringt.“

Mitte September beginnt die Bewerbungsfrist

Mitte September, also nach den Sommerferien, wird die Stelle der Regionaldirektorin/ des Regionaldirektoren öffentlich ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 20. Oktober. Schon dann könnte klar sein, für wen sich die Mehrheit der Regionalversammlung letztlich entscheiden wird – oder ob Nicola Schelling sich doch noch Hoffnung auf weitere acht Jahre in ihrem jetzigen Amt machen kann.