Beim Regionalmarkt können die vielen Besucher Leckeres mit nach Hause nehmen.

Weissach - Hochbetrieb hat am Samstag in der Alten Strickfabrik geherrscht. Denn es war wieder Regionalmarkt Heckengäu, der elfte bereits. Und wie in den Jahren zuvor war bestes Wetter mit milden Temperaturen und Sonnenschein. Eine gute Gelegenheit also für ein Schwätzchen mit Bekannten bei Kaffee und Kuchen oder deftigen Suppen, Gegrilltem und Bier vom Fass – alles aus der Region, versteht sich. 37 Aussteller beteiligten sich in diesem Jahr am traditionellen Weissacher Regionalmarkt. „Es gab noch mehr Anfragen von Anbietern“, sagte Jörg Herter vom Bund für Umwelt und Naturschutz BUND, der mit im zehnköpfigen Organisationsteam war. Aber die Flächen im Gebäude und auf dem Vorplatz sind begrenzt.

 

Die Gemeinde Weissach, die Unabhängige Liste (UL) und der BUND veranstalten den Markt gemeinsam. Die Grundidee sei damals bei der Entstehung gewesen, im Sinne der Nachhaltigkeit regionale Anbieter ins Rampenlicht zu rücken und zu zeigen, welche und wie viele lokale Produkte es hier gebe, erklärte Günter Till, der mit der ehemaligen lokalen Agenda-Gruppe Landschaft von Anfang an dabei war. „Wir haben uns die Idee vom Bauernmarkt in Wimsheim abgeschaut“, so Till.

Riesengroßes Angebot

Wie in der Wimsheimer Hagenschießhalle war auch in der Alten Strickfabrik das Angebot fast unübersehbar groß. Man hätte seinen Lebensmittelbedarf nahezu komplett mit lokalen Produkten decken können. Das reichte von Obst und Gemüse über Mehl, Brot und Kuchen bis hin zu Käse, Wurst und Fleischwaren. Aber auch Honig, Marmeladen, geräucherte Forellen, Kräuter, frisches Sauerkraut, Süßigkeiten, Säfte und Schaumweine hatten die Händler aus der Umgebung im Angebot. Ausnahmen hiervon stellten italienische Spezialitäten eines Weissacher Geschäftes dar sowie Produkte aus dem Eine-Welt-Laden und natürlich der Kaffee einer Heimsheimer Rösterei. Zum ersten Mal mit dabei war eine Essig-Manufaktur aus Weil der Stadt. Die Angebotspalette wurde ergänzt durch Kunsthandwerkliches aus Leder und Holz sowie Naturkosmetik.

Nicht nur Kulinarisches steht beim Regionalmarkt auf dem Programm, sondern auch Informatives. So hatten die Heckengäu-Naturführer typische Pflanzen mitgebracht, deren Namen die Besucher erraten konnten. Es war für manche gar nicht so einfach, etwa zwischen Heckenrose, Pfaffenhütchen, Schlehen oder Elsbeeren zu unterscheiden.

Naturführer Dieter Hungerbühler aus Heimsheim half bei Bedarf nach und verteilte das Programm mit den zahlreichen Führungen durchs Heckengäu. Nebenan verkaufte Simon Essig aus Flacht nicht nur Schafswurst und Schaffelle, sondern er hatte auch einige Tiere samt Lämmern mitgebracht. Diese mähten mit den Kindern um die Wette. Wenn die kleinen Zweibeiner genug davon hatten, ließen sie sich vom Greenteam Schwabenpower bunt schminken oder bastelten in der BUND-Holzwerkstatt fantasievolle Gebilde aus Holz und vielen Nägeln.

Lieber ohne Plastik

Für die Sieben-Tage-Plastik-Diät warb Adelheid Streckfuß an einem Infostand inmitten all der Händler in der Alten Strickfabrik. „Uns geht es darum, den Leuten Wege aufzuzeigen, Plastik im Alltag zu reduzieren“, erklärte die Gemeinderätin der UL. Mithilfe eines Flyers und aufgebauten Stationen zeigte sie auf, was jeder Einzelne tun kann, um die Plastikberge nicht weiter wachsen zu lassen. Es geht los mit dem Verzicht auf Plastiktüten beim Einkaufen und auf in Plastik verpackte Lebensmittel. Alternativ solle man solche in Glas wählen, beispielsweise Joghurt, Gemüsekonserven oder Mineralwasser. Glasbehälter könne man auch zur Aufbewahrung und zum Einfrieren von Lebensmitteln weiterverwenden. Für Obst und Gemüse könne man wiederverwendbare Beutel benutzen, wie sie Adelheid Streckfuß an Besucher weitergab. Bei den Küchenutensilien lautet die Devise Holz statt Kunststoff, Ähnliches gilt für Kinderspielzeug. Und schließlich heißt es auch bei der Kosmetik „Augen auf“, denn viele Produkte enthielten Mikroplastik.