Beim Regionalwettbewerb Jugend forscht präsentieren 91 Kinder und Jugendliche ihre Arbeiten in der Sindelfinger Stadthalle.

Sindelfingen - Mädchen sind in der Minderheit beim Jugend-forscht-Wettbewerb – vor allem bei den Älteren. Nur sechs der 29 Teilnehmer, die 14 Jahre oder älter sind, sind weiblich. Bei den Jüngeren hingegen scheint der Forschungsdrang auch bei den Mädchen groß: Sie stellen ein Drittel der Teilnehmer. Eine von ihnen ist die zehnjährige Klea Jusufi vom Stiftsgymnasium in Sindelfingen. Die Fünftklässlerin entwickelte eine Flüssigseife aus natürlichen Rohstoffen. Monatelang experimentierte sie mit Efeublättern – bis sie die richtige Mischung zusammen hatte. Ihr Grundrezept: zehn bis 15 Gramm Efeublätter mit 200 Milliliter kochendem Wasser, fünf Gramm Speisestärke und ein bis zwei Tropfen ätherischem Öl vermischen – und fertig ist das Naturprodukt. „Ganz ohne chemische Stoffe“, sagt Klea stolz und verrät: „Diese Seife benutzen wir jetzt auch zuhause.“

 

Große Erfindungen und diffizile Forschungen

Am Freitag präsentierten 91 Jungforscher von neun Jahren bis 21 Jahren aus der Region Mittlerer Neckar ihre Arbeiten in der Sindelfinger Stadthalle. Bereits zum zwölften Mal war die Stadt der Ausrichter des Wettbewerbs.

Spektakulär für die Besucher der Jugend-forscht-Schau sind stets die großen Erfindungen: die selbstfahrende Kehrmaschine etwa in diesem Jahr. Für die Jurymitglieder – Lehrer, Hochschuldozenten und Vertreter von Firmen – sind es häufig eher die aufwendigen Forschungsarbeiten, die nicht unbedingt optisch auffallen. So zeichnete sie etwa den zehnjährigen Nathanael Rölle vom Sindelfinger Stiftsgymnasium mit dem ersten Preis in Mathematik aus. Thema seiner Arbeit: „Besonderheiten bei Mustern im Kreis, die beim Einzeichen von Divisionsresten entstehen.“ Die Jury ist unerbittlich: Ernsthafte wissenschaftliche Forschung bewertet sie.

Reichen die Kriterien nach ihrer Meinung nicht aus, dann gibt es eben in einem Fachbereich keinen ersten Sieger – wie dieses Jahr bei den Älteren in Physik. Bei den Jüngeren hingegen wurden gleich zwei Teams mit dem ersten Preis bedacht. Als Sieger aber dürfen sich alle Teilnehmer fühlen, auch die, die leer ausgingen. Denn gewürdigt wurden alle 53 eingereichten Arbeiten: in intensiven Fachgesprächen und auch so manchen Tipp, wie die Arbeit weiterentwickelt werden kann.

Die ersten Sieger


Im Fachgebiet Arbeitswelt siegte Julian Zürn aus Tübingen, bei den Jüngeren Leni Kellner und Carlotta Brunner (Sindelfingen). Biologie: David Buchta (Sindelfingen), bei den Älteren: Lukas und Marvin Weis (Leonberg). Chemie: Justin Lutsch, Luca Bonfirraro und Tobias Fischer (Ludwigsburg), bei den Kleinen: Peter Knapek aus Stuttgart. Geowissenschaften: Paul Schmeer, Yannik Milder und Martin Bartas aus Böblingen/Sindelfingen.Mathematik: Jonas Gaiser und NathanaelRölle (beide Sindelfingen). Physik: NiklasAbraham (Altdorf) und Hannah Kullmann (Stuttgart). Technik: Felix Buchta und Valentin Kececi (Sindelfingen).