Fast 24 Stunden hat die Frau gelitten. Sie wird überfallen, verschleppt und in einer Hütte mehrfach vergewaltigt. Vor Gericht gesteht ihr mutmaßlicher Peiniger. Das Gericht zeigt sich dennoch unnachgiebig.

Nach einer brutalen Geiselnahme und vielfachen Vergewaltigung einer 23-Jährigen aus dem Kreis Esslingen muss der geständige Peiniger für mehrere Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht in Stuttgart verurteilte den 36-Jährigen am Freitag zu neun Jahren Haft, außerdem wird der Mann in einer Entziehungsanstalt untergebracht. Er hatte weitgehend gestanden, eine Frau für fast 24 Stunden in seine Gartenhütte verschleppt und mehrfach vergewaltigt zu haben. Neben der Geiselnahme und besonders schweren Vergewaltigung habe er sich auch der besonders schweren Nötigung und gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht, sagte der Vorsitzende Richter.

 

Der Jurist warf dem vorbestraften Angeklagten „Skrupellosigkeit oder Selbstbedienungsmentalität“ vor. Der Verteidiger des Mannes zeigte Verständnis für das Urteil. „Die Taten, die wir hier verhandelt haben, hat mein Mandant zu recht als Gräueltaten bezeichnet“, sagte er.

Mit seinem Urteil folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft

Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann die zur Tatzeit 23-Jährige im April dieses Jahres abends an einem Feldweg bei Reichenbach an der Fils (Landkreis Esslingen) abgepasst, mit einem Messer bedroht und in eine Hütte gebracht. Bei einer Suchaktion waren die Frau gefunden und der flüchtende Mann festgenommen worden. Angeklagt war er unter anderem wegen Geiselnahme.

Mit seinem Urteil folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Verteidigung und Nebenklage hatten keinen konkreten Antrag gestellt.