Portugal hat als Urlaubsland viel zu bieten. Weil sich dort die Delta-Variante des Coronavirus rasant verbreitet hat, gilt das Land jedoch als Hochinzidenzgebiet. Welche Regeln für Touristen gelten.

Stuttgart - Nicht nur die Atlantikküste mit ihren Stränden und gewaltigen Wellen macht Portugal zu einem beliebten Urlaubsziel. Auch die malerischen Gassen Portos oder Lissabons locken zahlreiche Touristen ins Land. Laut Statista reisten 2020 mehr als 1,7 Millionen Deutsche nach Portugal. Ob es in diesem Jahr wieder so viele sein werden ist fraglich, denn die vergangenen Wochen sorgten für viel Verwirrung bei den Reisenden.

 

Weil sich vor allem in der Hauptstadt Lissabon die Delta-Variante des Coronavirus rasant ausgebreitet hatte, wurde das Land zum Virusvariantengebiet erklärt. Für zunächst zwei Wochen hatte die Bundesregierung ein Beförderungsverbot für Reisen aus Portugal nach Deutschland verhängt. Flüge wurden deshalb storniert und viele Deutsche, die bereits im Land waren, brachen ihren Urlaub ab. In dieser Woche kam dann die nächste Nachricht: Portugal wird wieder heruntergestuft. Reisen sind wieder möglich. Doch was bedeutet das? An welche Regelungen müssen sich die Touristen halten? Ein Überblick.

Das muss man vor der Einreise beachten

Touristische Reisen nach Portugal sind wieder erlaubt, das Auswärtige Amt warnt allerdings auf seiner Webseite davor. Das Land ist zurzeit ein „Risikogebiet mit besonders hohem Infektionsrisiko (Hochinzidenzgebiet)“.

Wer aus Deutschland einreist, für den gelten zunächst keine Einreisebeschränkungen. Gerade an portugiesischen Flughäfen sollten sich Reisende aber darauf gefasst machen, dass ihre Körpertemperatur gemessen wird. Außerdem ist ein negativer Nukleinsäureamplifikationstest (TAAN) oder einfach ein Antigen-Schnelltest für die Einreise erforderlich, durchgeimpfte Personen mit dem digitalen Impfnachweis der EU sind von der Testpflicht befreit. Für die Azoren und die Insel Madeira gelten besondere Regeln.

Wer auf Madeira Urlaub machen möchte, der muss eine Gesundheitserklärung abgeben. Außerdem müssen Reisende einen negativen PCR-Test vorweisen können, der nicht älter als 72 Stunden ist. Vor Ort kann man sich laut Auswärtigem Amt auch kostenlos testen lassen. Auf den Azoren gelten ähnliche Bestimmungen, auch hier müssen Touristen im Vorfeld einen Fragebogen ausfüllen und einen negativen PCR-Test haben.

Wer sich innerhalb von zwei Wochen vor der Abreise in Südafrika, Brasilien, Indien, Nepal oder im Vereinigten Königreich aufgehalten hat, für den gelten besondere Einreiseregeln.

Welche Bestimmungen im Land gelten

In ganz Portugal gilt der „allgemeine Notstand“ (Situação de calamidade). Wie in Deutschland, muss in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maske getragen werden. Grundsätzlich haben Gastronomie und Einkaufsläden keine beschränkten Öffnungszeiten. Aber in Landkreisen, in denen das Infektionsgeschehen besonders hoch ist, – und das sind einige – ist das anders. Hier sind die Regeln verschärft worden. So herrscht in den Großstädten Porto und Lissabon beispielsweise eine Ausgangssperre. Für Urlauber empfiehlt es sich also, vor der Reise die Lage am Urlaubsort zu checken. Das geht am einfachsten über die Webseite der Regierung.

Wichtig zu wissen: Im öffentlichen Raum ist es verboten, Alkohol zu trinken. Menschenansammlungen sind ebenso untersagt und Bars sowie Diskotheken geschlossen. Der Zugang zum Strand wird laut Auswärtigem Amt mit einem Ampelsystem geregelt. Die portugiesische Regierung hat dafür eine App entwickeln lassen, die Anwendung heißt „Info Praia“ und ist sowohl für Android- als auch iOS-Systeme verfügbar. Sie zeigt den Nutzern die Wasserqualität und an welchen Stränden noch Platz ist. Wenn man sich nicht gerade auf dem Handtuch sonnt oder im Meer badet, muss man Maske tragen.

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Beim Bummeln ist man verpflichtet einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen Personen, die nicht zum eigenen Haushalt gehören, zu wahren. Wenn das nicht möglich ist, muss ebenfalls eine Mund-Nase-Bedeckung aufgezogen werden.

Das ist für die Rückreise nach Deutschland wichtig

Weil ganz Portugal als Hochinzidenzgebiet eingestuft ist, müssen sich Rückkehrer vor dem Abflug in Portugal testen lassen und eine digitale Anmeldung ausfüllen, um nach Deutschland einreisen zu dürfen. Das schreibt der ADAC. Ohne den Nachweis einer Testung, Impfung oder Genesung sei kein Mitflug möglich.

Wieder in der Bundesrepublik angekommen, müssen sich Nichtgeimpfte oder Nichtgenesene in eine zehntägige Quarantäne begeben. Nach fünf Tagen gibt es die Möglichkeit, die Isolation durch einen negativen Test zu verkürzen.

Grundsätzlich ist ein Urlaub in Portugal also möglich, es gibt nur einige Dinge, auf die Urlauber vor der Reise achten sollten. Man sollte sich also genau informieren, um nicht eine böse Überraschung zu erleben.