Urlaub auf Mallorca ist wieder ohne Quarantäne möglich. Die Flugbuchungen steigen sprunghaft an. Ein Reiseforscher hat dabei kein gutes Gefühl – und spricht von einer „Katastrophe“.

Berlin/München - Der Reiseforscher Jürgen Schmude befürchtet, dass die verstärkten Buchungen von Reisen auf die Ferieninsel Mallorca „ein zweites Ischgl“ nach sich ziehen könnten. „Grundsätzlich ist dieser Ansturm eine Katastrophe. Wir haben gesehen, was bei Reise-Großereignissen passieren kann - Stichwort Ischgl“, sagte der Professor für Tourismuswirtschaft und Nachhaltigkeit an der Universität München dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Dienstag).

 

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Er habe große Sorge, dass der Mallorca-Ansturm ein erneutes Ansteigen der Fallzahlen verursachen werde, sagte Schmude. Es würde ihn nicht wundern, wenn die Insel in drei Wochen wieder in einen harten Lockdown müsse. Hotels und Airlines hätten zwar umfassende Hygienekonzepte umgesetzt, aber „wir wissen, dass sich Menschen im Urlaub anders als im Alltag verhalten“. Generell versuchten viele Menschen, Probleme im Urlaub auszublenden. „Und aktuell wollen diese Leute ja ganz bewusst raus aus der Corona-Situation in Deutschland“, betonte Schmude.