Die CMT ist eine der größten Publikumsmessen, wenn es ums Thema Reisen geht. Der erste CMT-Tag lockt Zehntausende in die Hallen – was wird dort geboten?

Stuttgart - Haben Sie schon einmal in einem Baumzelt geschlafen oder sich durch einen Wildbach gekämpft? Wohl kaum. Wer diese Form von Abenteuer erleben will muss dazu nicht in die kanadische Wildnis fliegen. Diese Abenteuer gibt es direkt vor der Haustür und passen wunderbar zum Trend Mikroabenteuer, bei dem Reisende per Kurztrip einen Adrenalinkick im Ländle suchen.

 

Wer mehr über das Baumzelt und die Wildbachwanderung im Schwarzwald erfahren möchte ist richtig beim mehrfach ausgezeichneten Anbieter „Abenteuerreich“ in der Halle 6 bei der Reisemesse Caravaning Motor Touristik (CMT), die am Samstag ihre Pforten geöffnet hat.

Andrang ist enorm

Dieses Konzept ist auch ganz nach dem Geschmack von Andreas Braun, Geschäftsführer von Tourismus Marketing Baden-Württemberg. „Wir wollen den Menschen wieder den Blick für das was vor der Haustüre stattfindet öffnen“, sagt Braun. Dem Tourismus-Experten fallen schnell noch weitere spannende Ziele im wilden Süden von Baden-Württemberg ein, die nicht jeder auf dem Schirm hat – etwa eine Tour durch die Falkensteiner Höhle, Canyoning im Murgtal oder touristisch noch weithin unbekannte Schätze wie die Reichßinsel bei Mannheim oder der Exotenwald in Weinheim.

Wer sich auf der CMT an den Ständen über diese Themen informieren wollte, der brauchte vor allem Geduld, denn egal in welcher der zehn Hallen man am Samstag unterwegs war – der Andrang war überall enorm. Zehntausende strömen schon am frühen Samstagmorgen auf die Messe, auf der 2161 Austeller um die Gunst der Reisenden werben.

Montenegro ist Länder-Partner der CMT

Zu den ersten Gästen zählte auch Susanne Eisenmann, Ministerin für Ministerin für Kultur, Jugend und Sport, die bei der Eröffnung im Atrium betonte, dass von anderen zu lernen eines der wichtigsten Reisemotive sei: „Wir leben in einer Zeit, in der sehr viel Unsicherheit herrscht. Gerade jetzt ist es besonders wichtig, dass man Menschen und Länder kennenlernt, einander mit Respekt begegnet und neugierig bleibt.“ Doch bei all dem Fernweh sollen die Urlauber natürlich auch die Destination Baden-Württemberg nicht vergessen.

Später informierte sie sich auf dem Rundgang noch um die neuesten Trends im Caravaning wie etwa das Allkurvenmodell bei Reisemobilen oder smarte Lösungen für Kompaktfahrzeuge, die man individuell mit einzelnen Modulen ausstatten kann. Der Spaziergang führte sie auch zum Stand von Montenegro, dem Länder-Partner der CMT.

Panoramastraßen zwischen 76 und 700 Kilometern

Für Eisenmann ein Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit. Schon 1991 habe sich das Land als erster Staat der Welt zum Umweltstaat erklärt. Das Land präsentiert sich auf der CMT von seiner wildromantischen aber vor allem sehr abwechslungsreichen Seite. Fünfzehn Kilometer Sandstrand, eine Saline mit 150 Vogelarten, fünf Nationalparks, unberührte Berglandschaften erwarten die Besucher ebenso, wie die tiefste Schlucht Europas und die spektakuläre Bucht von Kotor, die an einen norwegischen Fjord erinnert.

Auf vier grandiosen Panoramastraßen zwischen 76 und 700 Kilometern kann man das Land mit der Größe von Schleswig- Holstein erkunden. 49 neue Hotels wurden zuletzt gebaut – demnächst eröffnet die Luxuxhotelkette One & Only ihr erstes Resort in Europa in Portonovi. Deutschland ist wichtigster QuellmarktVon Stuttgart aus gibt es einen Direktflug mit Lauda Motion. Noch hat das Land Nachholbedarf in Sachen Infrastruktur und Straßen besticht aber mit seinem besonderen Charme und der venezianischen Architektur in den zahlreichen pittoresken Städtchen.

Der Tourismus sei längst „eine Schlüsselbranche bei der Entwicklung Montenegros, auf welche 24, 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entfallen“, sagt Damir Davidovic, Staatssekretär im Ministerium für nachhaltige Entwicklung. Ziel sei es, „dass Montenegro ein ganzjähriges Reiseziel wird“, sagte Davidovic. Neue Skiressorts mit über 200 Kilometern neuer Pisten werden derzeit gebaut.

E-Moutainbikeflotte in Südamerika

Wen es lieber aufs Fahrrad zieht ist auf der Messe Fahrrad-und Wanderreisen in Halle 9 noch bis Sonntag gut aufgehoben. Auch die 10 500 Quadratmeter waren gut gefüllt am Samstag mit Besuchern, die sich für Neuheiten und Touren rund ums Rad interessieren. Radurlaube werden immer beliebter. Und vor allem E-Mountainbikes erschließen für Radfahrer ganz neue Regionen, die man als nicht Topsportler.

Zum einen lassen sich damit die Mittelgebirge im Ländle leichter erstrampeln, aber auch in Übersee warten tolle Touren wie etwa das Angebot von America Andina, die in sieben südamerikanischen Ländern - darunter Argentinien und Peru eine E-Moutainbikeflotte aufgebaut haben. Die Reisebegleitung übernehmen einheimische Rad-Guides - übernachtet wird überwiegend bei Gastfamilien.