Aber die Türkei ist in die Schlagzeilen geraten. Zuletzt wegen des tödlichen Anschlags in Istanbul. Der Herr vom türkischen Tourismusministerium vermutet deshalb am ausladenden Messestand seines Landes, dass die Deutschen jetzt eben zwei Monate mit der Buchung warten würden. Istanbul jedenfalls sei sicher. Seine Logik: „Der Anschlag war bei der Blauen Moschee. Die Blaue Moschee ist ja eine Moschee und kein Museum. Dort wird weiterhin gebetet. Wenn es dort gefährlich wäre, wäre sie längst geschlossen worden.“

 

Anschläge auf Touristen sind durchaus ein Thema auf der CMT: „Unsere Aufgabe ist, die Leute zu beruhigen“, sagt die Vertreterin Tunesiens. In Ägypten gäbe es inzwischen viel Videoüberwachung, „aber jeder muss für sich eine Entscheidung treffen“, sagt die Ägypten-Promoterin, an deren Stand diesmal die Pyramide fehlt. „Nicht mehr reparabel“ sei die.

Aber die Flüchtlingsproblematik spielt bei der Wahl des Urlaubsorts auf der CMT offenbar keine Rolle: Er sei selbst erstaunt, dass ihn niemand darauf anspreche, dass seine Regierung Flüchtlinge grundsätzlich ablehnt, bekundet der Mann am Stand von Ungarn, dem Land, das mit einem Herz in den Landesfarben wirbt. Und Serbien hat sein B im Namen leicht geneigt und rot angemalt, so dass das B einem Herzen gleicht. Wenn sie nach Flüchtlingen gefragt werde, sagt die Frau am Serbien-Stand, dann danach, ob Grenzkontrollen lästig für Touristen seien. Seien sie aber nicht, bekräftigt die Touristikerin. Ihr Kollege sei gerade erst aus Serbien angekommen. 15 Minuten habe er an der Grenze gewartet. So what?

Europa, das propagiert die CMT, sei ein Kontinent der Verbindungen und der Brücken. Für Europäer eben. Auf dem Steg zwischen den Messehallen vier und sechs ist es kalt, dafür darf man rauchen. „Wenn ich aus dem Urlaub zurückkomme, dann will ich braun sein“, sagt dort eine junge Frau zu einer anderen jungen Frau: „So braun wie diese Leute aus Afghanistan.“