Die Provinz Bamiyan litt Jahre lang unter der Herrschaft der Islamisten. Jetzt will sie Reisende aus Europa anlocken.

Bamiyan - Hamid Dschiljab ist ein heiterer Zeitgenosse. „Nein, nein“, sagt er und schüttelt sich vor Lachen auf die Frage, ob denn ausländische Touristen mit Bodyguards zu ihm kämen. Dschiljab trägt den sperrigen Titel „Öffentlicher Manager der Historischen Stätten der Provinz Bamiyan“ und ist die erste Anlaufstelle für Besucher der zentralafghanischen Region. Der Mittvierziger residiert im Tourismuszentrum der gleichnamigen Stadt, nur wenige Meter vom großen Buddha entfernt – oder dem, was die radikalislamischen Taliban in ihrer Zerstörungswut von der 53 Meter hohen Statue aus dem 6. Jahrhundert nach Christus übrig gelassen haben. „Vielleicht ist die Anreise hierher mit dem Auto etwas ruppig“, sagt er. Aber einmal in Bamiyan angekommen, seien die Besucher komplett sicher. „Keine Kidnappings, keine Selbstmordattentate“, schüttelt er freundlich den Kopf.