Der Reit- und Fahrverein am Kräherwald veranstaltet wieder seine alljährliche Hubertusjagd.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord/S-West - Am schönsten sind die wunderbaren Galoppstrecken im Wald, in Verbindung mit der Natur“, schwärmt Hans Bayer, der stellvertretende Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins. „Das ist eben doch etwas ganz anderes, als in der Halle zu reiten.“ Bayer ist jedes Jahr dabei, wenn der Verein seine Hubertusjagd veranstaltet – diesmal sogar im Organisationsteam. Gemeinsam mit dem Chefreitlehrer Ulrich Ruopp und Vereinsmitglied Jochen Leber, der es sich auch mit 82 Jahren nicht nehmen lässt, mitzureiten, hat Bayer die Strecke ausgesucht und mit dem Forstamt abgestimmt. „Wohin es geht, wissen die Reiter nicht, das ist eine Überraschung“, erklärt Bayer. „Im Stuttgarter Wald gibt es so viele schöne Wege.“

 

Es kommt nicht auf die Schnelligkeit der Reiter an

Um 12 Uhr treffen sich die Reiter im Vereinsheim am Kräherwald, zum ersten Mal ist der Pfarrer Karl-Eugen Fischer von der Brenzkirche dabei und segnet die Pferde, bevor es losgeht. „Ein Reiter mimt den Fuchs und reitet voran, die anderen hinterher“, sagt Bayer, schließlich sei die Hubertusjagd aus der historischen Fuchsjagd entstanden. Freilich kommen hier keine Tiere zu Schaden, und die Reiter habe auch keine Hunde dabei: „Auf den Waldwegen, auf denen auch Spaziergänger unterwegs sein können, ist das zu gefährlich“, sagt Hans Bayer. Bei der Hubertusjagd gehe es lediglich um einen schönen Ausritt durch den Wald: „Es kommt überhaupt nicht auf die Schnelligkeit an.“ Mit rund 45 bis 50 teilnehmenden Reitern rechnet der Verein. Eine Pause mit Vesper wird am Wildschweingehege eingelegt, danach geht es weiter Richtung Schloss Solitude. Spannend wird es dann, wenn die Reitergruppe die Wiese vor dem Schloss erreicht: Hier wird ein Hindernisparcours aufgebaut, der zweimal zu bewältigen ist, und die Bläsergruppe Rallye Württemberg bläst das Halali, das traditionelle Ende der Hubertusjagd.

Für die Reiter ist die dreistündige Jagd übrigens mehr als lediglich ein Ritt durch schöne Landschaften. Er kann auch richtig anstrengend sein: „Die Kunst ist, drei Stunden lang mit möglichst wenig Kraftaufwand zu reiten, sonst ist man nach einer halben Stunde bereits durchgeschwitzt“, erklärt Hans Bayer. „Dafür braucht man eine gute Technik.“