Die Besitzer des Reitstalls Waldhof richten diesen neu aus und öffnen ihn mehr für Freizeitsportler. In den Jahren zuvor war der Reitstall vor allem Anlaufstelle für Turnierreiter gewesen.

Botnang - Zurzeit stehen 16 Pferde im Reitstall Waldhof am Ortsrand von Botnang. Schon von Weitem kann man ihr Wiehern hören, neugierig strecken die Tiere ihre Köpfe aus den Boxen und nehmen Besucher genau unter die Lupe. Seit kurzem haben die Pferde mehr Platz, denn in den vergangenen Monaten wurden die Ställe umfassend saniert, die Boxen neu verzinkt, die Böden ausgetauscht und die Wände neu verkleidet.

 

Reitstall in früheren Jahren Anlaufstelle für Turnierreiter

Vor allem aber hat jeder Vierbeiner nun zwölf Quadratmeter statt wie zuvor nur neun oder zehn Quadratmeter zur Verfügung. Dadurch hat sich die Anzahl der Boxen von 30 auf 23 reduziert. „Die Stallungen waren veraltet und nicht mehr zeitgemäß“, sagt Martina Vogel. Zusammen mit ihrem Mann Thomas leitet sie seit April den Reitstall, nachdem der vorige Pächter Holger Plogsties nach zehn Jahren gekündigt hatte. Eigentümer des Waldhofs sind ebenfalls die Eheleute Vogel, die den Reitstall in zweiter Generation führen. „Wir haben gesagt, wir probieren’s einfach selber“, berichtet Martina Vogel.

Mit der wechselnden Leitung geht auch eine veränderte Ausrichtung einher. In den Jahren zuvor sei der Reitstall, der 1962 von Thomas Vogels Vater gegründet wurde, vor allem eine Anlaufstelle für Turnierreiter gewesen, sagt die Pferdeliebhaberin. Von jetzt an gelte: „Bei uns ist jeder willkommen, egal ob Dressur-, Spring-, Turnier- oder Freizeitreiter.“ Eine weitere Neuerung im Reitstall Waldhof ist, dass jeder Pferdebesitzer, der eine Box anmietet, seinen eigenen Reitlehrer mitbringen kann. Beim vorigen Pächter war es Bedingung, zusätzlich zu der Unterbringung für das Pferd auch den Beritt mitzubuchen. Dies sei mit hohen Kosten verbunden, die sich nicht jeder leisten könne. Das Ehepaar Vogel möchte seinen Reitstall hingegen für ein breiteres Publikum öffnen. „Wir möchten nicht, dass sich nur die obere Schicht eine Box leisten kann. Außerdem will ja bei den Reitstunden jeder was anderes“, sagt Martina Vogel. Das neue Konzept komme gut an: Acht neue Pferdebesitzer hätten seit April eine Box angemietet.

Was mit dem veränderten Konzept nicht einhergeht, sind öffentliche Reitstunden. Die 1,5 Hektar große Außenfläche mit Koppeln, Springplatz und Außenreitplatz sowie der überdachte Reitstall steht nur jenen zur Verfügung, die eine Box angemietet haben. Eine Idee hat Martina Vogel allerdings schon, wie sich ihre Einrichtung für mehr Publikum öffnen lassen könnte: mit einem Mini-Pony. „Das ist bisher aber nur so eine Überlegung“, betont sie.