Die Hansgrohe Group mit Sitz in Schiltach im Schwarzwald hat trotz eines schwierigen weltwirtschaftlichem Umfelds im vergangenen Jahr die Umsatzmarke von 1,5 Milliarden Euro geknackt.

Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Hansgrohe-Vorstands, präsentierte die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2022 auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main.

 
Hans Jürgen Kalmbach berichtete über die Ergebnisse.

Nach der von der Pandemie erzwungenen Zwangspause im vergangenen Jahr konnte sie zur Freude und Genugtuung der Teilnehmer wieder wie früher in der Rotunde der Festhalle stattfinden am ersten Messetag der ISH, der Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Luft.

Umsatz steigt um 11,9 Prozentpunkte

Kalmbach vermeldete dort für 2022 einen Gesamtumsatz von 1,53 Milliarden Euro. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (1,37 Milliarden Euro) einem Zuwachs von 11,9 Prozentpunkten. Das Betriebsergebnis stieg auf 261,6 Millionen Euro, ein Plus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (249,7 Millionen Euro). Die daraus resultierende Umsatz-Ergebnisquote von 17,1 Prozent liegt leicht unter der von 2021 (18,3 Prozent). Damit dürfte die Hansgrohe Group den Spitzenplatz bei dieser Kennzahl unter den großen Unternehmen der Raumschaft einnehmen.

Hier die Umsatzentwicklung in einer grafischen Darstellung. Foto: Hansgrohe

„Insbesondere die Corona-Situation in China mit dem Lockdown in Shanghai, der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Effekte vor allem auf die Lieferketten haben uns stark gefordert. Mit unserem sprichwörtlichen Hansgrohe-Teamgeist ist es jedoch gelungen, die äußeren Einflüsse so abzufedern“, berichtete Kalmbach. Das starke Wachstum 2022, das sogar über der eigenen Prognose lag, habe auf Zuwächsen in allen Regionen, insbesondere auch auf den guten Umsatzentwicklungen in China und Indien sowie im deutschen Markt beruht.

Mehr Beschäftigte

Zum neuen Umsatzrekord haben weltweit 5639 Beschäftigte beigetragen (2021: 5373). Davon arbeiteten zum 31. Dezember 2022 in Deutschland 3474 (2021: 3369), an den internationalen Standorten der Hansgrohe Group 2165 (2021: 2004). Insgesamt wuchs die Beschäftigtenzahl weltweit um 266. „Aufgrund unseres starken Wachstums haben wir insbesondere an unseren deutschen Standorten 2021 und 2022 über 500 neue Arbeitsplätze geschaffen“, erläuterte Hans Jürgen Kalmbach. Als Anerkennung für die herausragenden Leistungen im vergangenen Jahr habe das Unternehmen den Mitarbeitenden eine Erfolgsprämie von 3,7 Millionen Euro ausgezahlt.

Vorsichtige Prognose

Für das laufende Jahr hat sich die Hansgrohe Group ehrgeizige Ziele gesetzt und vielschichtige Projekte angestoßen. „2023 ist eines der am schwierigsten zu prognostizierenden Geschäftsjahre. Inflation, Krieg, geopolitische Risiken und wirtschaftliche Eintrübungen machen uns allen das Leben nicht einfach“, stellte Kalmbach fest.

Die Teilnehmer der Pressekonferenz konnten daraus auch eine Anspielung auf die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China heraushören. „Auch wenn die Prognosen für 2023 ein schwächeres Wachstum voraussagen, wird die Hansgrohe Group für die kommenden Jahre gut aufgestellt sein“, versicherte Kalmbach. Man werde mit bestmöglichem Service und neuen nachhaltigen Produkten weitere Marktanteile gewinnen.

„Grüne Vision“

Zum Beispiel soll das mit der Erweiterung des Produktportfolios gelingen: Erstmals wird das Unternehmen auch Sanitärkeramik und Badezimmermöbel präsentieren. Der Messeauftritt in Frankfurt demonstriert auch die Nachhaltigkeitsstrategie von Hansgrohe. Seine „grüne Vision“ setzt das Unternehmen in einer Designstudie um: Ein Bad mit einem um 90 Prozent reduzierten Wasser- und Energieverbrauch und damit auch 90 Prozent weniger CO2-Emissionen, die durch das Erhitzen des Wassers entstehen.

Finanzvorstand André Wehrhahn, Vorstandsvorsitzender Hans Jürgen Kalmbach und Jörg Hass, Leiter der Unternehenskommunikation, bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Foto: Hansgrohe

Ein weiterer Meilenstein der Unternehmensentwicklung wird Mitte des Jahres die Inbetriebnahme des neuen Armaturenwerks im serbischen Valjevo sein. „Mit einer Gesamtinvestition von 85 Millionen Euro setzen wir an diesem neuen Standort unsere globale Fertigungsstrategie um. So schaffen wir vor allem für den europäischen Markt die nötigen Kapazitäten“, sagte der Vorstandsvorsitzende.