Wo das teuerste Haus im Leonberger Altkreis steht, was es neben einem Pool so besonders macht und welches Klientel Immobilienmakler damit ansprechen.

Volontäre: Chiara Sterk (chi)

Das Haus in der Oberen Burghalde in Leonberg kostet 2,05 Millionen Euro – und ist damit das teuerste, das Immobilienberater Anton Wenz und seine Leonberger Kollegen beim Immobilienmaklerbüro Engel und Völkers aktuell in der Umgebung verkaufen.

 

Das Haus besitzt 350 Quadratmeter Wohnfläche, das Grundstück mit Garten ist mit 1468 Quadratmetern noch mal um einiges größer. Neben einem großen Garten am Hang hat das Haus einen Pool mit Sauna, mehrere Schlafzimmer und innen sowie außen einen Kamin – und eine beheizte Garageneinfahrt. „Dass es im Winter nicht gefriert“, sagt Immobilienberater Anton Wenz.

Fußbodenheizung, mehrere Kamine, Pool und Sauna

Innen ist viel Stein verbaut, heller Marmor auf dem Boden, schwarzer Quarzstein in der Küche, dunkler Feinsteinzeugflies im großen Eltern-Badezimmer. Dass dennoch niemand kalte Füße bekommt, dafür sorgt eine Fußbodenheizung. Die Möbel gehören den früheren Eigentümern, bei Bedarf könnten sie ebenfalls übernommen werden, sagt Wenz. „Das ist in diesem Preissegment aber eher ungewöhnlich, meist wollen die Besitzer selbst einrichten.“

Das Haus hat zwei Kamine: im Wohn- und Essbereich und draußen. Foto: Simon Granville

Eine tiefer gelegene Kaminlounge lädt im Wohn- und Essbereich zum Verweilen ein – einen weiteren Kamin gibts auf der Terrasse draußen. Von dort hat man einen Blick über ganz Leonberg, man sieht unter anderem die Plattenbauten und bis auf den Engelberg.

Über eine weitere Türe gelangt man in den ebenerdig gelegenen Pool mitsamt Gegenstromanlage sowie Sauna und Duschbereich mit direktem Zugang zur Terrasse. „Dass sich der Pool im Erdgeschoss befindet, ist besonders für das Baujahr“, sagt Immobilienberater Wenz. Früher habe man den Pool eher in den Keller gebaut – bei einem so großen Haus sei jedoch nicht so viel Stauraum nötig. Und fügt hinzu: „Vor allem im Dunkeln hat man aus dem Pool und dem Wohn- und Essbereich eine schöne Aussicht über Leonberg.“

„In dieser Preisklasse ist man eher weniger aktiv auf der Suche“

„Das Haus hat eine Top-Lage, wenn nicht die beste Lage in Leonberg“, sagt Wenz. „Es steht fast am höchsten Punkt und bietet nach Süden ausgerichtet nicht nur viel Sonne, sondern auch einen gigantischen Ausblick.“ Und dennoch sei ausreichend Abstand und Sichtschutz zu den Nachbarn gegeben, auch wegen der hoch gewachsenen Bäume, die das Haus umgeben. Gebaut im Jahr 1977, wurde es zwischen 2014 und 2022 mehrfach modernisiert, zuletzt wurden unter anderem eine neue Küche eingebaut, die Heizung ausgetauscht.

Das Haus ist am hang gelegen. Foto: Simon Granville

Im Obergeschoss gibt es drei Schlafzimmer und zwei Bäder, „man kann aus den drei Schlafzimmern aber auch vier machen“, sagt Wenz. Wegen der vielen Stufen, die vom Eingangstor ins Haus führen, sei das Haus weniger für ältere Menschen gedacht, eher für junge Paare oder kleine Familien.

Um den oder die richtige Käuferin zu finden, halten Wenz und seine Kollegen engen Kontakt zu ehemaligen Käufern und spreche sie immer wieder an. „In dieser Preisklasse ist man weniger aktiv auf der Suche“, sagt er. So kommt es auch vor, dass Häuser an ihre exklusiv gelisteten Kunden verkauft werden, bevor sie überhaupt auf den bekannten Portalen landen. Es sei aber gar nicht so leicht, Besitzer einer tollen Immobilie eine noch schönere zu verkaufen.

Kunden sind oft Unternehmer zwischen 30 und 50 Jahren

Unter ihren Kundinnen und Kunden seien überwiegend Unternehmer, Personen in hohen Positionen, oftmals aus der Automobilbranche. Meist sind es Paare oder kleine Familien, die sich an ihr Büro wenden, viele zwischen 30 und 50 Jahren. „Die meisten wollen sich verbessern“, sagt Wenz, „sei es, etwas zu kaufen, mehr Fläche zu haben oder eine schönere Lage.“

Das Haus in der Burghalde steht seit etwa vier Monaten frei. Interessenten hätten sich schon gemeldet, aber der oder die Richtige für das Anwesen sei noch nicht dabei gewesen. Meist dauere das etwa fünf bis sechs Monate, bis sie ein Haus verkauft haben. „In letzter Zeit auch etwas länger, manchmal auch bis zu neun Monate“, berichtet Wenz. Das lag auch an den gestiegenen Zinsen: „Das verunsicherte die Menschen, sie wollten nichts falsch machen und warteten lieber ab.“ Inzwischen hätten sich die Zinsen stabilisiert und würden wieder sinken.

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Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass Engel und Völkers hochwertige und exklusive Immobilien ab etwa 1,5 Millionen Euro aufwärts verkauft. Die Unternehmensgruppe legt jedoch Wert darauf, zu betonen, dass sie Aufträge jeder Preisklasse annimmt.