Der SV Vaihingen, der VfL Kaltental und der 1. FC Lauchhau-Lauchäcker bestreiten in der Relegation ihre Endspiele.
Filder - Showdown im Fußballbezirk Stuttgart: an diesem Wochenende fallen in den Relegationsendspielen die letzten Entscheidungen der Saison, auch für drei Teams aus dem Gebiet der Filder-Zeitung. Der SV Vaihingen und der VfL Kaltental spielen um den Aufstieg, der 1. FC Lauchhau-Lauchäcker gegen den Abstieg.
SV Sillenbuch – SV Vaihingen
(Hafenbahnstraße/Obertürkheim, Sa 17 Uhr, Ab-/Aufstieg Bezirksliga). Egal, wie es nun ausgehe, eines steht für Carmine Napolitano jetzt schon fest: „Es war eines der Trainerjahre, die richtig Spaß gemacht haben.“ Denn wer hätte schon damit rechnen können, dass der SV Vaihingen nach seiner Abstiegssaison und dem Verlust diverser Stammkräfte vom vorigen Sommer so schnell wieder auf die Füße kommt? Entstanden ist seither eine neue hungrige und junge Mannschaft – ein Team, das jetzt noch die Zugabe schaffen will und soll. Klar: prompt zurück in die Bezirksliga, das wäre nach dem Geschmack aller im Verein.
Aus statistischer Sicht scheinen die Chancen halb gut, halb schlecht. Einerseits treffen die Vaihinger als Offensivmacht (97 Saisontore) auf einen Gegner, der in seiner Staffel zur Schießbude verkam (96 Saisongegentore). Andererseits hat sich in den vergangenen sieben Relegationsfinals zwischen Bezirksliga und Kreisliga A nur einmal das tieferklassige Team durchgesetzt (2013 Sportfreunde Stuttgart).
Was Napolitano zuversichtlich stimmt: er hat diesmal seine Bestbesetzung zur Verfügung. Die zuletzt Fehlenden Philipp Rosenberg, Evzi Salievski, Maximilian Fürst, Steven Acher und Valentin Kamm kehren ins Aufgebot zurück. Ein Startelfkandidat könnte auch wieder der Erstrunden-Siegtorschütze Holly Bokilo sein, nachdem jener beim 3:2 gegen Ermis Metanastis nur als Joker zum Zug gekommen ist. Der Grund? „Er konnte beruflich bedingt fünf Wochen lang nicht trainieren und hat deshalb momentan keine 90 Minuten drauf“, sagt Napolitano, der definitiv Vaihinger Trainer bleibt.
Demgegenüber hat der Interimscoach Raimund Köppl sein letztes Spiel – und muss auf seinen wichtigsten Akteur verzichten. Die Rede ist von Markus Löw. Der 27-Jährige ist in seinem neuen Job als Manager des deutschen U-16-Nationalteams gebunden, womit ihm ein Gewissenskonflikt erspart bleibt. Bisher war er ja nicht nur Kicker in Sillenbuch, sondern auch Geschäftsführer beim SV Vaihingen. Löw quasi gegen Löw, sprich gegen sich selbst. Das wäre ein Duell geworden.
1. FC Lauchhau-Lauchäcker – VfL Kaltental
(Weidacher Höhe/Stetten, So 15 Uhr, Ab-/Aufstieg Kreisliga A). Der Kaltentaler Spielertrainer Benjamin Schiffner sieht es so: „Für uns ist das eine Positiv-Veranstaltung, für den Gegner eine Negativ-Veranstaltung.“ Will heißen: der psychologische Vorteil liegt bei seiner Elf. Während jene mit dem Rückenwind von zwei Siegen aus den beiden ersten Relegationsrunden antritt und sich nun zum Aufsteiger krönen kann, hat der Nachbar Lauchhau-Lauchäcker mit etwas klar zu kommen, was schon keiner mehr für möglich hielt. Abstiegskampf? Das drohende Aus in der Kreisliga A? Vier Partien vor Rundenschluss hatten die Vaihinger ein vermeintlich komfortables Neun-Punkte-Polster zu den gefährdeten Plätzen – ehe sie in der Tabelle noch durchgereicht wurden. Mehr: den verhängnisvollen letzten Gegentreffer, der schließlich den Unterschied zwischen direktem Klassenverbleib und Relegation ausmachte, kassierten sie in der 88. Minute des letzten Spieltags.
„Klar war die Enttäuschung zunächst groß. Aber inzwischen haben wir die Situation angenommen und tun alles für ein Happyend“, sagt der Spielleiter Daniel Campo, der selbst am Sonntag fehlt. Er weilt dann bereits im Urlaub – zum Zeitpunkt der Buchung hatte ja keiner ahnen können, dass die Saison für die eigenen Kicker in die Verlängerung geht. Ebenso nicht dabei ist Giuliano Basta (Rippenanbruch).
Demgegenüber kommen Schiffner und Co. mit Bestbesetzung – und mit großer Zuversicht. „Nach zwei Jahren harter Arbeit wäre der Aufstieg jetzt eine geile Geschichte und verdient“, sagt der Coach. Seine Ankündigung: „Klappt es, geht’s in Kaltental ab. Dann gibt es eine Riesenparty.“