Gerhard Richter will evangelischer Gemeindepfarrer werden, doch er landet als Religionslehrer im Bietigheimer Berufsschulzentrum. Dreieinhalb Jahrzehnte später ist er davon überzeugt, dass ihm nichts Besseres passieren konnte.

Reportage: Frank Buchmeier (buc)

Bietigheim-Bissingen - Als Gerhard Richter 1986 zum ersten Mal vor eine Schulklasse tritt, umweht den jungen Religionslehrer eine Alkoholfahne. Seine Arbeitsblätter hat er – wie seinerzeit üblich – mit einem Spiritusdrucker vervielfältigt: Matrize auf die Trommel spannen und anschließend so oft an der Kurbel drehen, bis die Mechanik genügend mit Ethanol benetzte Kopien ausgespuckt hat.