Rems-Murr-Coronastatistik Zwei familiäre Infektionsketten in Alfdorf

Die Inzidenz im Kreis stagniert – die Schwerpunkte rücken mehr in die Peripherie. Warum nach Murrhardt seit dem Wochenende auch Alfdorf als einer der aktuellen kreisinternen Hotspots gilt.
Alfdorf - Zumindest ein Stück weit trotzt der Rems-Murr-Kreis dem allgemeinen Trend zu wieder steigenden Ansteckungszahlen, gespiegelt in der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz von bundesweit gut 65 am Montag. Zur Mitte der vergangenen Woche hatte sich im Kreis sogar ein leichter Abwärtstendenz gezeigt – von 44 auf 39 Neuansteckungen je 100 000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Am Sonntag waren es dann 40 und am Montag – möglicherweise auch wegen nicht erfasster Wochenendfälle – nur noch 33.
In Stuttgart steht die Corona-Ampel wieder auf Rot
Rundum sind die Coronazahlen derweil in den vergangenen Tagen teils deutlich nach oben gegangen. Stuttgart etwa, zuletzt längere Zeit in den unteren 30ern angesiedelt, lag am Montag mit einer Inzidenz 54,6 wieder im roten Bereich der Corona-Ampel, ebenso wie der Nachbarkreis Esslingen (55,1). Ludwigsburg und Böblingen meldeten Werte von 45,8 beziehungsweise 34,9, während sich der Landesdurchschnitt zum Wochenanfang auf 51,9 erhöht hat.
Kreisintern hat sich am Wochenende Alfdorf zu den Corona-Hotspots Waiblingen und Murrhardt gesellt. Allerdings seien dort für die plötzlich registrierten 23 Neuinfektionen – zehn Prozent des aktuellen Kreisaufkommens – in der Hauptsache familiäre Ansteckungsketten ursächlich, nicht Pflegeeinrichtungen, berichtet der Bürgermeister Ronald Krötz.
Noch vor wenigen Tagen galt Alfdorf als fast coronafrei
Noch in den vergangenen Wochen war Alfdorf in der Regel gerade mal mit ein oder zwei positiv auf Corona getesteten Bürgern in Quarantäne auf dem Corona-Dashboard des Rems-Murr-Kreises verzeichnet. Der einzige schwerere Ausbruch im äußersten Osten des Kreises datiert noch aus der ersten Welle im vergangenen Frühjahr, als es im Pfahlbronner Stiftungshof im Haubenwasen unter den Senioren auch Todesopfer gab.
Zwei Familien in Teilorten Alfdorfs seien es nun während der zweiten Welle, bei denen sich das Virus vor allem intern ausgebreitet habe, berichtet der Bürgermeister Krötz. Betroffen ist dadurch unter anderem auch eine Kindergartengruppe in Burgholz, die vorsichtshalber geschlossen werden musste. Außerdem musste sich in der Pfahlbronner Grundschule eine Klassenhälfte in Quarantäne begeben. Insgesamt, so Krötz, seien bisher bei den neuen Alfdorfer Ansteckungsketten aber nur sehr leichte Infektionsverläufe bekannt. Zu Virusmutationen lägen bei den Fällen bisher keine Hinweise vor.
Zuletzt hatten im Rems-Murr-Kreis Neuansteckungen in Murrhardt mit insgesamt mehr als 40 zusammenhängenden Fällen Aufsehen erregt. Dabei hatte es sich primär um eine Infektionskette in einem Pflegeheim gehandelt. Die anhand der Einwohnerzahl hochgerechnete lokale Inzidenz war dadurch aber auf knapp 300 geklettert. In Alfdorf liegt dieser Wert angesichts der nachgewiesenen 23 Coronafälle nun sogar bei über 300.
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