Die Kreisbaugruppe will in Winnenden klotzen statt kleckern: Geplant ist ein Parkhaus mit drei Decks und 525 Stellplätzen.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Winnenden - Mit gegenwärtig 990 Stellplätzen für Patientenbesucher und Personal wird dem Rems-Murr-Klinikum in Winnenden schon jetzt ein chronischer Parkdruck nachgesagt. Verschärft wird die Entwicklung durch die Pläne für den Ausbau zum Gesundheitscampus. Vorgesehen ist nicht nur eine Erweiterungs der Kliniken, durch die gut 90 Parkplätze wegfallen werden. Auch die Ansiedlung der Rettungsdienste dürfte Suchverkehr erzeugen. Neben der Feuerwehr sollen das Rote Kreuz und die Malteser in der Nähe der Klinik eine Heimat finden.

 

Kosten: zehn Millionen Euro

Die Kreisbaugruppe will in Winnenden deshalb klotzen statt kleckern: Geplant ist ein Parkhaus mit drei Decks und 525 Stellplätzen, die Baukosten werden auf gut zehn Millionen Euro geschätzt. Nachdem die Stadt Winnenden im März den nötigen Bebauungsplan auf den Weg gebracht hat, wird bis zum Jahresende mit einer Genehmigung gerechnet, im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen. Bereits im Juni 2022, das versprach der Kreisbau-Geschäftsführer Dirk Braune am Montag im Ausschuss für Verwaltung, Schulen und Kultur des Waiblinger Kreistags, sollen die ersten Fahrzeuge auf das Parkdeck rollen können.

Mit einer Breite von mindestens 2,70 Metern sollen die Stellplätze nicht nur für große Boliden geeignet sein, sondern auch gehbehinderten Besuchern das Aussteigen erleichtern. Im Ausschuss behandelt wurde der Parkhaus-Plan, weil das Gesundheitszentrum den Bau nicht aus eigener Kraft stemmen kann. Deshalb wird die Gesellschaft mit Mezzanine-Kapital in Höhe von 1,7 Millionen Euro und einer Ausfallbürgschaft von maximal 5,4 Millionen Euro ausgestattet.

Auf dem Dach Fotovoltaik

Politisch ist der Parkhaus-Bau unstrittig – erstens haben sich die Kreisräte schon bei einer Klausurtagung im März ausgiebig mit dem Projekt befasst, zweitens will die Kreisbau beim Parkhaus-Bau in Winnenden nicht nur an motorisierte Autofahrer denken. Vorgesehen ist ein Mobilitätskonzept, das Ladestationen für Pedelecs, überdachte Fahrradabstellplätze, ein verbessertes Nahverkehrsangebot und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge einschließt.

Eine Vorbildrolle strebt die Kreisbau auch bei der Energie an. Fotovoltaik auf dem Dach soll den Strom für Beleuchtung und Aufzug liefern und die Ladesäulen speisen. Der Überschuss kommt ins Netz oder wird vom Rettungsdienst-Standort verbraucht. Die restliche Dachfläche wird begrünt. Wert gelegt wird bei der Planung laut Braune auf eine Zusammenarbeit mit der Stadt und ein städtebaulich schlüssiges Gesamtkonzept.