Der 44-jährige Andreas Fölsche sendet aus seinem Studio in Althütte Countrymusik in alle Welt. Seine Sendung „Countrybreakfast“ hat sogar Fans in Asien.

Althütte - Mit Jonny Hill und Tom Astor hat alles angefangen: „Teddybär 14“ und „Flieg junger Adler“ – „Mein Cousin hat mir das vorgespielt und ich fand es faszinierend.“ Ungefähr zehn Jahre alt war Andreas Fölsche damals und lebte in Wernigerode in Sachsen-Anhalt. Heute ist der Countrymusik-Fan 44 und sitzt im stilechten blauen Karohemd auf einem bequemen Bürostuhl in seinem Sendestudio in Althütte. Den Stetson, ein beliebtes Utensil deutscher Countryfans, spart er sich: „Ich hab nen Eierkopp, bei mir passt kein Hut.“

 

Um Fölsche gruppieren sich mehrere Rechner, aus einer Zimmerecke beugt sich ein großes Mikrofon zu seinem Sitzplatz. Johnny Cash lächelt in mehrfacher Ausführung von der Wand, rechts und links von ihm schauen Kris Kristofferson, Willie Nelson und die Countryband Silverados herab.

Andreas Fölsches Karriere als Radiomoderator hat bescheiden begonnen. Er greift hinter sich und zieht ein Mikrofon in der Größe einer Walnuss hervor. „Damit hört man sich an, als würde man in einem Plastikeimer sitzen.“ So war das vor fünf Jahren. Fölsche, den im Flecken fast alle „Radio-Andy“ nennen, hatte frisch beim Internetradio Countrymusic24 angeheuert. Der Sender hat seinen Sitz in Berlin, die Moderatoren aber – von Crazy Joe bis Wolfvan – sitzen in ganz Deutschland, zum Teil auch in Österreich und bisweilen beteiligt sich gar ein Gastmoderator aus Nashville, Tennessee, der Hauptstadt der Countrymusik.

Radio-Andy aber sendet aus Althütte und hat seine Wirkungsstätte Rems-Murr-Studio getauft. Immer sonntags zwischen 10 und 12 Uhr serviert Fölsche sein „Countrybreakfast“. Das sei die beste Sendezeit, sagt er und grinst: „Die Muttis sind am Kochen, die Papis spielen mit den Kindern.“ Und er steuert die Musik bei. Gerne tischt er seinen Hörern eine große Portion Johnny Cash auf – „Er ist der Country-Gott überhaupt“ – , gibt eine Prise Bluegrass hinzu – „Mir persönlich ist das ja etwas zu hektisch“ – und würzt mit Songs eher unbekannter Bands nach. Angefangen hat er mit 8000 Musikstücken, inzwischen ist sein Fundus auf 120 000 Lieder angewachsen und es werden täglich mehr.