Der 33-jährige Sami Masood ist Busfahrer des Jahres im Rems-Murr-Kreis. Er verrät, worauf es beim Umgang mit hunderten Fahrgästen ankommt.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Waiblingen - Die Auszeichnung „Busfahrer des Jahres“ existiert seit 13 Jahren – dennoch gab es bei der Preisverleihung am Mittwoch mehrere Premieren. Nicht nur, dass Richard Sigel der kleinen Feier an der Bushaltestelle Untere Mayenner Straße zum ersten Mal als Landrat beiwohnte, auch der Busfahrer und das Unternehmen, für das er am Steuer sitzt, wurden zum ersten Mal mit dem Preis bedacht.

 

Die Fahrgäste im Rems-Murr-Kreis haben sich für den 33-jährigen Winnender Sami Masood entschieden, der auf den Linien 332 und 334 zwischen Winnenden, Hanweiler, Hertmannsweiler, Schelmenholz und Weiler zum Stein unterwegs ist. „Er ist immer hilfsbereit und freundlich“, hieß es auf einem Stimmzettel. „Als ich schlecht zu Fuß war, hat mich Sami, als keine weiteren Fahrgäste im Bus waren, näher an meiner Wohnung aussteigen lassen“, steht auf einem anderen. Im VVS-Gebiet haben sich in diesem Jahr so viele Fahrgäste wie noch nie an der Abstimmung beteiligt: Mehr als 3000 von ihnen gaben ihre Stimme ab.

Als Automechaniker kann er bei Reparaturen helfen

Masood – halb Italiener, halb Ägypter, in Deutschland aufgewachsen – genoss das Lob. Dass Reporter und sogar das Lokalfernsehen vorbeikommen, ist für einen Busfahrer nicht alltäglich. Er war stolz auf die Sachpreise und den Wimpel, den er sich an die Fahrerkabine hängen kann. „Hilfsbereitschaft ist den Leuten wichtig, das merke ich. Wenn zum Beispiel ein Rollstuhlfahrer Hilfe braucht, steige ich gerne aus, um zu helfen“, sagte er.

In Masoods Bus passen rund 100 Leute – sitzt er am Steuer, trägt er daher eine große Verantwortung. Er muss seine Fahrgäste sicher ans Ziel bringen, den Fahrplan einhalten und gleichzeitig möglichst freundlich sein – das gelingt sicher nicht jedem. Manchmal, erklärt der Fahrer, sei aber auch Schluss mit lustig. Etwa bei betrunkenen Gästen im Nachtverkehr. „Da kann es schon mal sein, dass ich durchgreife oder die Polizei hole. Dann muss man ein Zeichen setzen, dass solche Leute keine freie Hand haben“, sagte er.

Auch abseits des Steuers ist Masood seinem Chef Harald Römer, für den er seit zwei Jahren fährt, übrigens von Nutzen: Als gelernter Automechaniker kann er auch bei Reparaturen Hand anlegen.