Die Menschenrechte und Werte wie Gewaltfreiheit spielen bei Medienscout eine Hauptrolle, der erhobene Zeigefinger bleibt hingegen außen vor, und das ist wohl ein wichtiger Grund dafür, dass das Projekt bei Jugendlichen gut ankommt. Rund 100 Schülerinnen und Schüler in Deutschland haben sich mittlerweile im Rahmen eines 40 Stunden umfassenden Grundkurses zu Schülerassistenten, „Medienscouts“, fortgebildet und ein Zertifikat erlangt. Anfangs sei es mühsam gewesen, Schulen als Kooperationspartner zu gewinnen, erzählt Harald Grübele, dem derzeit Anfragen von 26 Schulen aus ganz Deutschland vorliegen: „Keiner kannte uns, und es fehlte an Lehrern, die das Projekt an der jeweiligen Schule betreuen wollten.“

 

Mit dem Georg-Büchner-Gymnasium in Winnenden klappte es dann doch und so sind im Rems-Murr-Kreis rund 30 Medienscouts aktiv. In kleinen Gruppen machen sie Unterrichtsbesuche und klären ihre Mitschüler auf. Dabei kommen auch Filme zum Einsatz – einen Streifen zum Thema Raser hinter dem Steuer haben die Medienscouts unlängst selbst gedreht und prompt einen Preis dafür bekommen. „Wir setzen alles ein, was technisch möglich ist“, sagt Grübele. Das Ziel des Vereins sei nun mal, möglichst viele Jugendliche zu erreichen. Denn sie werden das Wissen dringend brauchen, in einer Welt, in der soziale Netzwerke gläserne Nutzer erzeugen und jeder über sein Handy geortet werden kann.