Während die Mama nächtens auf Jagd geht und dabei ein raffiniertes Echo-Ortungssystem einsetzt, bleibt der Nachwuchs – Fledermäuse sind fast durchweg Einzelkinder – in der Kinderkrippe. „Bei den Großen Mausohren wissen wir nur von zwei Wochenstuben“, sagt Dietmar Reiniger, der auch weiß, wo sich die Mausohrmütter auf ihren Beutezügen bevorzugt eindecken: „Sie krabbeln auf frisch gemähten Wiesen und sammeln dort Laufkäfer ab.“ Die Wasserfledermaus treibt sich hingegen am liebsten dort herum, wo es feucht ist: „Sie keschert regelrecht Insekten von der Wasseroberfläche.“

 

Manche Fledermausarten sind überwiegend einem Ort treu, andere, wie der Kleine Abendsegler, wandern mehr als 100 Kilometer zwischen Wochenstube und Winterquartier. Reiniger: „Ein 1962 in Schorndorf beringtes Mausohr ist 1965 bei Bad Urach wiedergefunden worden.“

Gartenbesitzer können der Fledermaus mit einheimischen Pflanzen und Artenvielfalt einen reich gedeckten Tisch bieten. Besonders hilfreich sind nektarreiche, nachtblühende Blütenpflanzen, die Nachtfalter anlocken. Sie sind ein wahrer Leckerbissen für Fledermäuse. Als geeignete Pflanzen gelten unter anderem die Gemeine Nachtviole, Goldlack, Königslilie, Nachtkerze, Geißblatt, Holunder oder Kräuter wie Borretsch, Salbei oder Melisse.