Auch der Winterbacher Bürgermeister Albrecht Ulrich sagt auf Anfrage, die Liste habe ihn „überrascht“, eine Ortsumfahrung sehe er zwiespältig. „Wir hätten dann weniger Belastung in der Ortsmitte, verlagern diese jedoch an den Ortsrand in Naherholungsgebiete“, gibt Ulrich zu bedenken. Eine Straßenführung sei nur westlich des Orts über einen Querdamm möglich, auch Naturschutzgebiete seien betroffen, weshalb er persönlich sehr skeptisch sei. Andererseits könnte dieser Straßendamm zugleich den Schutz vor Hochwasser miterledigen und obendrein Gewerbeplätze am Ostrand des Ortes erschließen, wägt der Schultes ab. Über diese Dinge wolle der Gemeinderat am 24. Juli diskutieren. Die Verwaltung vertrete die Ansicht, für Verbesserungen in der Ortsdurchfahrt anstatt für eine Umfahrung zu plädieren.

 

Eine knappe Woche später wird erneut in Winterbach über den Straßenbau diskutiert werden. Für den 30. Juli hat die Staatssekretärin Gisela Splett, die für den Landesstraßenbau zuständig ist, ihr Kommen angekündigt. Sie wird mit den Vertretern der Rathäuser sowie Abgesandten der Bürgerinitiativen über die neue Planung sprechen. Das Ministerium bestreitet indes, dass eine direkte Verknüpfung der Landesstraßenprojekte die Priorisierung beeinflusst habe. Auf der Liste stünden Straßen, die bereits über den Generalverkehrsplan von 1995 angemeldet worden seien, sowie einige 2010 nachgereichte Projekte, sagt eine Sprecherin des Ministeriums.

Den Anfang der Erneuerungen soll die Landesstraße zwischen Schorndorf und Oberberken machen. Sie werde in den Sommerferien daher komplett gesperrt sein, heißt es aus der Daimlerstadt.