Ein Mann aus dem Rems-Murr-Kreis hat gestanden, einen Hackerangriff auf ein Landesamt in Baden-Württemberg verübt zu haben. Das Amt konnte die Sicherheitslücke schließen.

Stuttgart - Die Polizei verdächtigt einen Studenten aus dem Rems-Murr-Kreis, für den Hackerangriff auf das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung verantwortlich zu sein. Speichermedien und Geräte, die bei der Durchsuchung seiner Wohnung beschlagnahmt wurden, bestätigten den Verdacht, wie Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft Stuttgart am Dienstag mitteilten. Der 25-Jährige gab die Taten demnach zu. Gegen ihn läuft ein Strafverfahren wegen Ausspähens von Daten und Datenveränderung. Nach einer vorläufigen Festnahme ist er wieder auf freiem Fuß.

 

Zur Frage nach dem Motiv sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, es wirke so, als habe der Mann die Sicherheitslücken zufällig entdeckt. Er sei auf die Behörde zugekommen und habe angeboten, die Schwachstellen gegen eine Belohnung aufzuzeigen. Der illegale Zugriff war aber Anfang April auch von IT-Fachleuten bei Routine-Kontrollen entdeckt worden.

Das Landesamt konnte die Sicherheitslücke schließen, wie das Ministerium für Ländlichen Raum mitteilte. Der Hacker hatte demnach möglicherweise Zugriff auf das Informationssystem zum amtlichen Liegenschaftskataster, zu einem Online-Shop, über den Karten und Luftbilder verkauft werden, und ein weiteres Programm. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass er Zugriff auf personenbezogene Daten hatte.