Eben steht die Kuh noch friedlich auf der Weide, dann läuft sie an der B14 nach Korb und verletzt auf ihrer Odyssee mehrere Menschen. Am Ende muss das Tier sein Leben lassen.

Waiblingen - Ein Rind auf Abwegen hat am Samstagnachmittag im Rems-Murr-Kreis fünf Menschen verletzt. Am Ende musste das Tier sein Leben lassen.

 

Wie die Polizei mitteilte, hatte die Kuh gegen 13.30 Uhr noch ganz friedlich an der Talaue in Waiblingen gegrast, als sie plötzlich aus unerfindlichen Gründen einen Satz über den Zaun machte und davon lief. Ihr Besitzer verfolgte sie noch zu Fuß, konnte sie aber nicht einfangen. Das Tier lief über die Felder in Richtung Bundesstraße 14 und landete schließlich in der Ortsmitte von Korb.

Dort überrannte sie einen Bauarbeiter, der stürzte und sich dabei leichte Verletzungen zuzog. Der Mann musste in eine Klinik gebracht werden. Die Kuh lief indes zwei Polizisten über den Haufen, die sich dabei ebenfalls leicht verletzten. „Die Kuh stand drei Meter vor mir, rannte plötzlich auf mich los und nahm mich auf die Hörner“, erzählte ein Beamter. Seine Schutzweste bewahrte den 51-Jährigen vor schlimmeren Verletzungen.

Das Rindvieh lief danach unbeirrt in die Fritz-Klett-Straße weiter und rannte auf dem Weg dorthin zwei weitere Personen um. Sie beschädigte dabei Zäune und pflügte Vorgärten und Beete um.

„Sie hat eine Strecke von sieben oder acht Kilometern hinter sich gebracht“, sagte ein Polizeisprecher. „Wenn sich jemand genähert hat, dann ist sie auf die Person losgegangen.“

Tierarzt setzt Betäubungsgewehr ein

Die Polizei musste den Bereich um die Fritz-Klett-Straße sperren, damit nicht noch mehr Menschen zu Schaden kamen. Acht Streifenwagen, ein "Rau-Reiter" und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz.

Einem Tierarzt gelang es schließlich rund zweieinhalb Stunden später, die Kuh mit einem Betäubungsgewehr außer Gefecht zu setzen. Mit dem Einverständnis des Besitzers wurde sie schließlich von einem Metzger getötet.