Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist 2022 um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Agnes Perjesi von Pro Familia in Waiblingen gibt Einblicke und nennt mögliche Motive für das Rekordhoch.

Rems-Murr: Simone Käser (sk)

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist 2022 um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Statistiker haben 104 000 Fälle gezählt. Es wird von einem Rekordhoch gesprochen. Im Jahr 2021 war mit 94 600 Abtreibungen der niedrigste Stand verzeichnet worden. Höher als im Jahr 2022 war die Zahl zuletzt 2012 mit 106 800 Fällen. 70 Prozent der Frauen, die 2022 einen Abbruch hatten, waren im Alter zwischen 18 und 34 Jahren,19 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahre alt. Rund 41 Prozent der Frauen hatten davor noch kein Kind zur Welt gebracht. Eine klare Ursache für die starke Zunahme wird nicht benannt. Agnes Perjesi ist die Leiterin von Pro Familia in Waiblingen und berät auch Schwangere, die ihr Kind nicht behalten wollen. Sie versucht sich an Erklärungsansätzen und erläutert, was es rund um das Thema zu wissen gilt und wie eine Beratung abläuft.