Der Neckar soll schöner werden. Die Stadt Remseck will dazu unter anderem einen 200 Meter langen Sandstrand anlegen. Der Regionalverband Stuttgart fördert das Projekt.

Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Remseck - Es war die letzte große Hürde, und Remseck hat sie genommen. Am Mittwoch entschied der Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart (VRS), die geplante Umgestaltung des Neckarufers in der Großen Kreisstadt mit einer Million Euro zu fördern. Jedes Jahr stellt der Verband für solche Vorhaben einen Fördertopf bereit, und diesmal schöpft Remseck in der Region den Löwenanteil ab. „Die aus verschiedenen Modulen zusammengesetzte Maßnahme ist eines der bedeutendsten Projekte an Neckar und Rems der letzten Jahre“, heißt es in der Begründung des VRS. Die Stadt darf jubeln. „Wir sind sehr erfreut, dass der Verband unsere Pläne so positiv sieht“, sagt der Baubürgermeister Karl-Heinz Balzer.

 

Im Kern geht es darum, den Neckar zwischen den Stadtteilen Neckarrems und Hochberg auf einer Länge von 1,5 Kilometern aufzuwerten und zugänglich zu machen. Derzeit ist das Ufer dort mit Gestrüpp und Gebüsch zugewachsen. Am weitesten fortgeschritten sind die Planungen für einen fast 200 Meter langen Sandstrand, der direkt hinter der Remsmündung angelegt werden soll – inklusive Beachvolleyballfeld, Sitzmöglichkeiten und einem Info-Pavillon. Von einem „Leuchtturm-Projekt“ für den gesamten Neckar spricht Dorothee Lang, die Sprecherin des Regionalverbands. Möglichst im Herbst will die Stadt mit den Bauarbeiten beginnen, ein Jahr später soll der Strand fertig sein.

Neue Fußwege führen zu Biotop, Strand und Ufer

Eine kleine Hürde indes ist noch übrig. Dass der Landkreis sein Veto einlegt, gilt zwar als unwahrscheinlich, aber die naturschutzrechtliche Genehmigung aus Ludwigsburg steht noch aus. „Wir sind zuversichtlich, dass wir sie bis zum Sommer bekommen“, sagt Balzer.

Als zweites Vorhaben plant Remseck ein Fischbiotop. Nördlich des Strands soll am Ufer eine Art riesiger Teich geflutet werden. Ein Steg wird als Beobachtungsplattform für Spaziergänger dienen. „Auch für Schulklassen könnte das interessant sein“, sagt Balzer. Über neue Fußwege sollen die Menschen zum Biotop, Strand und Ufer gelangen, auf Gastronomie wird verzichtet. „Das soll kein Ballermann werden“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Ein Ansatz, den der VRS unterstützt. In Remseck bestehe die Chance, „eine Naherholungslandschaft zu schaffen, die in ihrer Art und Qualität deutlich über die örtlichen Grenzen hinaus wirkt“, heißt es in einer Analyse des Regionalverbands.

Weiterhin unklar ist, ob in dem Gebiet zusätzlich eine sogenannte Slipanlage errichtet wird – eine Rampe, mit der die Feuerwehr ihr Rettungsschiff zu Wasser lassen kann. Hierzu hat der Gemeinderat noch kein abschließendes Votum gefällt.

Zusammengenommen kostet die Umgestaltung des Ufers rund 2,4 Millionen Euro. Mit der Million aus Stuttgart ist die Finanzierung gesichert. Die Europäische Union schießt 400 000 Euro hinzu, den Rest übernimmt die Stadt. 2014 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.