Überraschungen blieben nicht aus, erzählt der Architekt Marc Pohlmann. So wurden diverse Wandbemalungen erst im Zuge der Renovierung entdeckt und aufwendig konserviert. Auch dass das Dach komplett erneuert werden musste, hatte man vorher nicht geahnt. Immerhin bekam so die Dachwohnung mit grandiosem Rundblick eine zusätzliche architektonische Raffinesse verpasst. Statt der nicht genehmigten Loggia wurde ein drei mal vier Meter großes verschiebbares Fenster eingebaut. Wenn es das Wetter zulässt, ist es ein herrlicher Platz an der Sonne. Die ursprüngliche Idee, im Erdgeschoss des Schlosses ein Café zu etablieren, wurde zum Bedauern des Bauträgers und der Stadt nicht realisiert. So wären nämlich die wertvollen Rokoko-Stuckornamente und die beiden sehenswerten Öl-Deckengemälde öffentlich zugänglich geblieben. Diese Verschönerung hatte 1727 der letzte Herr von Kaltenthal vorgenommen.

 

Die wahrscheinlich von Paul Ambrosius Reith erschaffenen Gemälde zeigen zum einen Jagdszenen mit der Göttin Diana, auf dem anderen Bild thront Pax, die Friedensgöttin, schützend über Aldingen und seinem Schloss.

Jeden Tag bewundern können die Kunstwerke immerhin Birgit und Wolfgang Jäger, die im Erdgeschoss mit ihrer Versicherungs-Geschäftsstelle eingezogen sind. Und natürlich ihre Kunden, die von diesem Ambiente offensichtlich sehr angetan sind, wie die Jägers berichten.