Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)
Sie haben die Idee der Neuen Mitte von Ihrem Amtsvorgänger übernommen. Vor kurzem haben Sie scherzhaft gesagt, Sie seien optimistisch, mit dem Rollator noch zu deren Eröffnung kommen zu können. Die Mühlen mahlen arg langsam.
Aber umso zufriedener bin ich nun, weil ich zum ersten Mal eine klare Entscheidung des zuständigen Ministeriums habe. Und zum ersten Mal das klare Bekenntnis aller Nachbarkommunen, mit dieser Brücke trotz Mehrbelastungen leben zu können. Niemand hat im Verkehrsministerium meiner Aussage widersprochen, dass man die Brücke in sechs bis sieben Jahren bauen kann. Insofern habe ich die Hoffnung, dass ich die Neue Mitte vielleicht sogar noch ohne Rollator erleben kann.
Die Schulden haben Sie von 20 Millionen fast auf null reduziert. Ein perfekter Zeitpunkt, um aufzuhören?
Der große Kampf war tatsächlich, die Kommune wieder handlungsfähig zu machen. Das ist gelungen, und deshalb gehe ich wirklich mit einer gewissen Zufriedenheit. In der Praxis war es schon so, dass wir bei jedem Projekt diskutiert haben, ob es sein muss oder ob man es kleiner machen kann.
Sie haben wahrscheinlich viel über Menschen gelernt in diesen Jahren.
Ja.
Zum Beispiel?
Manchmal bin ich schon sehr negativ gestimmt gewesen angesichts des großen Anspruchsdenkens gegenüber der Kommune und einem zum Teil großen Egoismus, für die einzelnen die perfekte Lösung zu finden. Aber auf der anderen Seite haben wir etwa eine Bürgerstiftung mit einem riesigen ehrenamtlichen Engagement, und das relativiert die negative Betrachtung.
Was haben Sie über sich selbst gelernt?
Ich habe gelernt, gelassener zu sein und mehr zu akzeptieren. In meiner Kinder- und Jugendzeit wollte ich noch häufiger mit dem Kopf durch die Wand. Ich habe gelernt, dass das nichts bringt. Ich bin großzügiger geworden.