Die Urbacher Mineralquellen scheinen die Aufregung um Scherben in Flaschen gut zu überstehen. Schnell wurde eine Rückrufaktion abgewickelt.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Urbach - Vor rund zweieinhalb Wochen hat eine Probe in der Qualitätssicherung der Mineralquellen in Urbach (Rems-Murr-Kreis) Aufregung verursacht: In einzelnen Mehrwegflaschen der aktuellen Produktion waren Glasscherben gefunden worden. Das Unternehmen reagierte prompt, warnte via Radio und Tagespresse die Öffentlichkeit und forderte Getränkehändler, Gastronomen und Konsumenten auf, sämtliche Mineralwasser, Säfte und Schorlen der Marken Urbacher und Schurwald, die in 0,7-Liter-Mehrwegflaschen abgefüllt waren, vorsorglich zurückzugeben.

 

Mittlerweile ist die Rückrufaktion weitgehend abgeschlossen. Weitere Glasscherben wurden laut der regionalen Marketingleiterin Petra Butscheidt nicht entdeckt. Wie viel letztlich zurückgegeben wurde, könne man aber noch nicht genau abschätzen, sagt sie. Und wie groß die Abfüllmengen gewesen sind, die von dem Rückruf betroffen waren, will das Unternehmen, das zum Coca-Cola-Konzern gehört, grundsätzlich nicht verraten. Ohnehin habe man die Aktion nur deshalb auf alle Produkte ausgeweitet, um es den Kunden so einfach wie möglich zu machen.

200 Verbraucher haben angerufen

Laut Butscheidt war es die einzige Rückrufaktion in der Geschichte des 1929 von Ernst Lachenmaier senior gegründeten Unternehmens. Die Kunden in Handel und Gastronomie hätten sich "positiv über die schnelle Rückführung und den schnellen Warenaustausch geäußert". Rund 200 Endkonsumenten hätten sich telefonisch an Urbacher gewandt, in erster Linie, um genauer zu erfahren, wo sie die Ware zurückgeben könnten. Nur wenige hätten ihre Flaschen direkt am Stammsitz in Urbach zurückgegeben. Die meisten Rückgaben seien über den Handel und die Gastronomie abgewickelt worden.

Man hoffe, dass es zu keinem größeren Imageschaden gekommen sei. Schließlich habe das Unternehmen nie versucht, die Sache unter den Teppich zu kehren, sagt Butscheidt. "Von Anfang an sind wir aktiv in die Kommunikation gegangen" - unmittelbar nach dem Auftauchen der verunreinigten Proben. Bereits am nächsten Tag seien alle Kunden erreicht worden, und parallel dazu habe man selbst Anstrengungen unternommen, die Ware zurückzuholen.

"Wir haben mit dem konsequenten Rückruf unterstrichen, dass Qualität und Sicherheit bei uns an erster Stelle stehen", sagt Petra Butscheidt. In puncto Zahlen gibt sich die Marketingleiterin allerdings konsequent zugeknöpft: Den materiellen Schaden will die Marketingfrau nicht beziffern. Man sei noch "in der Abwicklung", sagt sie. Zwar seien längst alle Kunden informiert, ferienbedingt aber liefen noch "vereinzelt einige Rückführungen".

Getränke aus dem Remstal

Unternehmen Die Urbacher Mineralquellen sind aus dem 1929 gegründeten Getränkehandel Lachenmaier hervorgegangen. 1933 produzierte man die erste Limonade. 1950 erhielt Lachenmaier die Coca-Cola-Konzession, seit 1997 ist die Firma eine hundertprozentige Tochter des amerikanischen Konzerns. Am Standort Urbach sind rund 90 Mitarbeiter beschäftigt. Das Absatzgebiet ist vornehmlich Baden-Württemberg und Bayern.

Produkte Mehr als ein Dutzend verschiedener Produkte der Marken Urbacher und Schurwald werden im Remstal abgefüllt. Neben verschiedenen Mineralwassern auch Säfte, Mischgetränke und Exoten wie Drive Light Citrus-Maracuja-Kiwi. Über die Abfüllmengen macht das Unternehmen keine Angaben.

Informationen Die kostenlose Servicetelefonnummer 0800/3304530 der Urbacher Mineralquellen ist noch geschaltet.