In Fellbach wird ihm Rahmen der Remstal-Gartenschau eine Brache mit Skulpturen und Blumen aufgehübscht. Der Kunstverein will einen Ort zum Verweilen und für Angebote schaffen.
Fellbach - Kunst auf einem Grundstück, das brach an der Esslinger Straße liegt. Das passt hervorragend zur Remstal-Gartenschau, dachten sich Mitglieder des Kunstvereins Fellbach. Die Idee hat gezündet und ist lange gereift. Nun steht fest: An der Esslinger Straße in Fellbach wird es während der Remstal-Gartenschau – und vielleicht auch darüber hinaus – ein „Kunststückle“ geben. Ein Tisch-Modell gibt es bereits, und laut den Mitgliedern des Kunstvereins steht dem Projekt nichts mehr im Wege.
Die Fläche ist etwa 100 Meter lang, an der breitesten Stelle misst sie etwa zehn Meter. Sie schließt unmittelbar hinter den Gleisen der Stadtbahn an und erstreckt sich von der Boccia-Bahn und dem Minigolf-Platz auf der einen Seite bis zu den offenen Feldern Richtung Lindle, wo die Familie Welz Rucola wachsen lässt, und dem Grundstück von Pflanzen Kölle. Im Moment ist sie unbewirtschaftet, sie gehört zur Hälfte Pflanzen Kölle und ist zur anderen von Gemüsebau Welz gepachtet. Beide haben nun für das „Kunststückle“ grünes Licht gegeben und stellen dem Kunstverein das Gelände zur Verfügung. Das Projekt wurde der Stadt Fellbach vorgestellt – und dort goutiert. „Aber Zuschüsse bekommen wir keine dafür“, beklagt Renate Herrmann, Mitglied im Kunstverein und zusammen mit Mihriban Göknil-Vogt die kreative, treibende Kraft fürs „Kunststückle“. Letztgenannte ist Architektin im Ruhestand und bei der Stadt Stuttgart tätig gewesen. Sie hat damals maßgeblich bei der Neugestaltung des Killesbergs mitgewirkt. Sie bringt Erfahrung und viel Leidenschaft für das Projekt ein, weshalb Renate Herrmann auch von „Mikis Traum“ spricht. Jetzt hat Mihriban Göknil-Vogt ein Modell gebaut, wie das „Kunststückle“ einmal aussehen soll. Strom und Wasser gibt es dort allerdings nicht.
Immer dienstags wollen die Mitglieder des Kunstvereins auf dem „Kunststückle“ präsent sein, „ungezwungen“ mit den Menschen ins Gespräch kommen. „Vier Veranstaltungen mit Programm, jeden Monat eine, wollen wir auf jeden Fall anbieten“, sagt Renate Herrmann. Am 28. Mai findet die Eröffnung statt, am 23. Juli soll es Entertainment mit einem Bauchredner geben, und zur Finissage am 22. September kommt ein internationaler Chor aus Fellbach. Das steht schon fest.
Nachdem das Grundstück zu den Feldern hin offen ist, wird an eine grüne Abgrenzung gedacht – eventuell Mais. Dazu sollen plakative Kunstwerke von 15 bis 20 Kunstvereins-Mitgliedern eine optische Begrenzung darstellen. „Sie werden auf metergroße Plakatfolien aufgezogen“, erklärt Renate Herrmann. Sie hat schon die meisten Künstler zusammen.
Rund 22 000 Euro soll das „Kunststückle“ voraussichtlich kosten
Mihriban Göknil-Vogt schaut auf eine Liste. Diese zeigt, welches und wie viel Material benötigt wird. Die Oeffingerin summiert, wie viel das „Kunststückle“ voraussichtlich kostet. Sie kommt auf rund 22 000 Euro und geht nun zusammen mit den anderen Mitgliedern auf Sponsorensuche. „Das Dixi-Klohäusle bekommen wir von der Stadt gestellt“, sagt sie. In den nächsten Tagen soll mit den Erdarbeiten begonnen werden. Parallel dazu laufen die anderen Projekte des Kunstvereins zur Remstal-Gartenschau. „We art the city“ ist das übergreifende Thema, unter anderem sollen die Rückwände von vier Bushaltestellen zwischen Oeffingen und der Stadtmitte Fellbach kunstvoll gestaltet werden. „Dafür haben wir das Okay von der Stadt“, sagt Renate Herrmann.